Hildegard von Bingen Hildegard von Bingen 

Gedenktag der hl. Hildegard von Bingen wird universell

Das Fest der hl. Hildegard von Bingen ist jetzt auch offiziell in den liturgischen „Römischen Kalender“ eingeschrieben, der weltweit gilt. Das hat die Liturgie-Kongregation des Vatikans in einem Dekret verfügt, das an diesem Dienstag veröffentlicht wurde. Damit wird Hildegards Gedenktag universell.

Papst Benedikt XVI. hatte die mittelalterliche Benediktinerin und Visionärin 2012 als erste Deutsche überhaupt zur Kirchenlehrerin erhoben. Bei einer Generalaudienz würdigte er sie schon zwei Jahre zuvor als „große Frau und Prophetin“. Ihr Fest, das bisher schon im deutschsprachigen Raum begangen wurde, fällt auf den 17. September, ihren Todestag im Jahr 1179. Es kann jetzt weltweit gefeiert werden.

Zusammen mit Hildegard werden auch die Feste von zwei weiteren Persönlichkeiten, die in den letzten Jahren zu Kirchenlehrern erklärt wurden, in den „Römischen Kalender“ eingetragen. Es sind die Heiligen Gregor von Narek und Johannes von Avila. Das Dekret würdigt sie zusammen mit Hildegard als „Lehrer der Weisheit für die ganze kirchliche Gemeinschaft“.

Nicht gebotene Gedenktage

Die jetzt eingetragenen Feste sind, wie das Dekret präzisiert, „nicht gebotene Gedenktage“. Sie seien „in alle Kalender und liturgischen Bücher für die Feier der Messe und des Stundengebets einzufügen“. Die dabei zu verwendenden liturgischen Texte sind dem Dekret, das das Datum 25. Januar trägt, beigefügt.

Das Benediktinerinnenkloster Eibingen geht auf Hildegard zurück
Das Benediktinerinnenkloster Eibingen geht auf Hildegard zurück

Ehrung für drei biblische Geschwister

Ein weiteres Dekret derselben Kongregation, das ebenfalls an diesem Dienstag publik wurde, regelt die Feier der heiligen Marta, Maria und Lazarus. Bisher hatte nur Marta ihr eigenes Fest im „Römischen Kalender“; es fiel auf den 29. Juli.

Der Grund dafür, dass nicht auch Maria und Lazarus berücksichtigt wurden, hat mit der „Unsicherheit“ zu tun, die nach Angaben des Dekrets „in der Überlieferung der lateinischen Kirche bezüglich der Identität Marias bestand“. Das Neue Testament spricht nämlich außer von Maria, der Mutter Jesu, von drei weiteren Marien: „der Magdalena, der Christus nach seiner Auferstehung erschien, der Schwester der Marta und der Sünderin, deren Sünden der Herr vergeben hatte“.

Jesus im Gespräch mit Maria und Marta
Jesus im Gespräch mit Maria und Marta

„Unsicherheit ist gelöst worden“

Doch diese „Unsicherheit“ ist, wie das Dekret mit dem Datum 26. Januar ausführt, „in neueren Studien und Zeiten gelöst worden“. Das zeige sich schon am erneuerten „Römischen Martyrologium“, das am 29. Juli neben Marta auch Maria und Lazarus aufführt. „Auch in einigen partikularen Kalendern werden die drei Geschwister an diesem Tag gefeiert.“

Angesichts des „wichtigen Zeugnisses für das Evangelium, das sie gaben“, wird der Gedenktag der heiligen Marta künftig auf Anordnung von Papst Franziskus erweitert: Künftig ist es der Gedenktag der Heiligen Marta, Maria und Lazarus. „Unter diesem Namen muss der Gedenktag daher in allen Kalendern und liturgischen Büchern für die Feier der Messe und des Stundengebetes aufgeführt werden.“

(vatican news – sk)

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02. Februar 2021, 12:03