Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt bei der Heiligsprechung Johannes Pauls 2018 Papst Franziskus und der emeritierte Papst Benedikt bei der Heiligsprechung Johannes Pauls 2018 

„Heiligsprechung Johannes Pauls II. war nicht voreilig“

„Die Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II. ist nicht voreilig durchgeführt worden.“ Das sagte der emeritierte Kurienkardinal Camillo Ruini der italienischen Zeitung Il Foglio.

Ruini war unter dem polnischen Papst und in den ersten Jahren des Pontifikats von Benedikt XVI. Kardinalvikar des Papstes für das Bistum Rom. Benedikt habe zwar die eigentlich vorgeschriebenen Wartefristen für die Aufnahme des Seligsprechungsverfahrens aufgehoben, so der Kardinal. Dennoch seien beim Selig- und Heiligsprechungsprozess alle einschlägigen Regeln eingehalten worden. Außerdem sei es schnell gegangen, weil schon bald Berichte über Wunder eingingen, die auf die Fürsprache des verstorbenen Papstes geschehen seien.

Die Hand Gottes sehen

Ruini erinnerte an die Nacht des Todes Johannes Pauls sowie an die Beisetzung im April 2005. Dabei hatten viele Menschen mit dem Ruf „Santo subito“ (Heilig sofort) nach einer schnellen Kanonisierung Johannes Pauls II.‘ (1978-2005) verlangt. Darin könne man durchaus „die Hand Gottes sehen“, so Kardinal Ruini. Er selbst habe gegenüber Benedikt bei seiner ersten Audienz den Wunsch nach einer schnellen Aufnahme eines Seligsprechungsprozesses für Johannes Paul vorgebracht.

Der Vatikan hat unlängst einen langen Bericht über das Vorgehen von Verantwortlichen der Kirchenführung gegenüber dem Missbrauchstäter Theodore McCarrick veröffentlicht. Johannes Paul II. hatte McCarrick in den neunziger Jahren zum Erzbischof von Washington ernannt sowie im Jahr 2000 zum Kardinal erhoben. Mittlerweile ist McCarrick, gegen den laut Bericht erstmals 2013 fundierte Vorwürfe des Missbrauchs von Minderjährigen aufkamen, aus dem Klerikerstand ausgestoßen worden.

(il foglio/vatican news – sk)

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20. November 2020, 14:29