Bekanntgabe der Ratzinger-Preisträger: Ein Archivbild aus dem Jahr 2019 Bekanntgabe der Ratzinger-Preisträger: Ein Archivbild aus dem Jahr 2019 

Ratzinger-Preis an Wissenschaftler aus Frankreich und Australien

Der Ratzinger-Preis geht in diesem Jahr an den französischen Philosophen Jean-Luc Marion sowie an die australische Theologie-Professorin Tracey Rowland. Das gab die Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI., bei einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag bekannt.

Wie der Präsident des vatikanischen Kulturrates sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Ratzinger-Stiftung, Kardinal Ravasi, bei der Vorstellung der Preisträger betonte, habe man in den vergangenen Jahren auch über die Grenzen der Disziplin hinaus verdiente Menschen mit dem Ratzinger-Preis geehrt, darunter der Schweizer Architekt Mario Botta oder der estnische Komponist Arvo Pärt, während sich die Preisträger dieses Jahres wieder innerhalb des theologisch-philosophischen Kerngebiets der Stiftung bewegten.

Ein Franzose und eine Australierin

Jean-Luc Marion (Jahrgang 1946), seines Zeichens auch Mitglied des vatikanischen Kulturrates, ist einer der bekanntesten französischen Philosophen der Gegenwart und Mitglied der Académie francaise. Der Schüler von Jacques Derridas beschäftigt sich sowohl mit der Geschichte der Philosophie als auch mit Phänomenologie, die von religionsphilosophischen Bezüge ausgeht.

Die 1963 geborene Theologieprofessorin Tracey Rowland war von 2001 bis 2017 Dekan des Instituts Johannes Paul II. für Ehe und Familie von Melbourne und hält momentan den Johannes-Paul-II-Lehrstuhl an der University of Notre Dame (Australien). Zwei ihrer Bücher beschäftigen sich mit der Theologie Joseph Ratzingers. Sie sitzt im verlegerischen Beirat der internationalen theologischen Zeitschrift Comunio, für die auch Jean-Luc Marion regelmäßig arbeitet. Der französische Philosoph war zeitweise auch Chefredakteur der französischen Edition der Zeitschrift.

Preisverleihung für November vorgesehen

Die Preisverleihung durch Papst Franziskus ist für den 14. November 2020 vorgesehen. Sollte aufgrund der aktuellen Situation eine Anreise der Preisträger nicht möglich sein, seien die Preisträger eingeladen, ihren Preis zeitgleich mit den Prämierten des kommenden Jahres entgegen zu nehmen, so der Präsident der Stiftung, Jesuitenpater Federico Lombardi.

Dem wissenschaftlichen Beirat der Ratzinger-Stiftung, der dem Papst die möglichen Preisträger zur endgültigen Bestätigung vorlegt, gehören die Kardinäle Amato, Koch, Ladaria und Ravasi an, außerdem der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. 

(vatican nwes - cs)

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01. Oktober 2020, 13:24