Erzbischof Ivan Jurkovic Erzbischof Ivan Jurkovic 

Vatikan/UNO: Nachhaltige Wasserversorgung auf globaler Ebene

Das Recht auf Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen kann nicht erreicht werden, indem diese Aufgabe an einzelne Staaten delegiert wird. Darauf weist der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Ivan Jurkovič, hin. Er sprach am Mittwoch in Genf anlässlich der 45. Sitzung des Menschenrechtsrates zu dem Thema der Wasserversorgung.

Es liege stattdessen in der Verantwortung „aller unsere Gesellschaften“, bei der Wasserversorgung  integraler und nachhaltiger vorzugehen. Dies war das Grundkonzept des Vatikan-Vertreters bei der UNO in Genf. Er erinnerte an den Jahrestag der historischen Resolution, mit der die UNO am 28. Juli 2010 den Zugang zu dieser für das menschliche Leben und für den ganzen Planeten lebenswichtigen Ressource in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 aufgenommen hatte. „Es bleibt noch viel zu tun, um dieses Ziel zu erreichen, das von den Vereinten Nationen selbst als eines der bis 2030 zu erreichenden Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) bezeichnet wird“, so Erzbischof Jurkovič. Der Päpstliche Beauftragte erinnerte an eine Position, die der Heilige Stuhl bei mehreren Gelegenheiten in internationalen Foren vertreten habe.

„Das Recht auf Wasser findet, wie alle Menschenrechte, seine Grundlage in der Menschenwürde und nicht in irgendeiner Art rein quantitativer Bewertung, die Wasser als ein rein wirtschaftliches Gut betrachtet“, fügte Erzbischof Jurkovič unter Berufung auf das Kompendium der Soziallehre der Kirche an. In dieser Perspektive müsse die Verwaltung der Wasserversorgung „auf sozialer Verantwortung, einer ökologischen Mentalität und der Solidarität zwischen den Ländern und auf globaler Ebene beruhen, da nur so das Gemeinwohl gestärkt und für künftige Generationen erhalten werden kann“.

Wie Papst Franziskus in der Botschaft zum Urbi et Orbi vom vergangenen 12. April betont habe, zeige die beispiellose Krise, in der sich die Welt im Moment mit der Covid-19-Pandemie befindet, dass „dies nicht die Zeit für Egoismus ist, denn die Herausforderung, vor der wir stehen, ist uns allen gemeinsam und macht für die Menschen keinen Unterschied“. Erzbischof Jurkovič erneuerte dann den Appell von Franziskus, die Gelegenheit nicht zu verpassen, „einen weiteren Beweis der Solidarität zu erbringen, auch durch den Rückgriff auf innovative Lösungen“.

(vatican news - mg)

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17. September 2020, 09:26