Am Meer in Italien Am Meer in Italien 

Papst lädt Obdachlose zum Ausflug ans Meer

Eine Fahrt ans Meer und hinterher eine Pizza – für viele Römer sieht so der Sommer aus. Doch auch Obdachlose sollen mal einen entspannten Tag am Strand erleben, findet Papst Franziskus. Daher hat er den zuständigen Kardinal - Konrad Krajewski - beauftragt, solche Fahrten zu organisieren – natürlich unter Beachtung der Auflagen zum Schutz vor der Corona-Pandemie.

So ging es unter der Woche per Bus in Kleingruppen, die auch in den Obdachlosen-Unterkünften ein Zimmer teilen, an einen Strand in der Nähe Roms. „Auch wer auf der Straße lebt, muss mal für ein paar Stunden den Alltag vergessen können“, erklärte Kardinal Krajewski der italienischen Tageszeitung „la Stampa“ dazu vergangenes Wochenende. Der polnische Kardinal ist als Almosenmeister des Papstes auch für Arme und Obdachlose in Rom da.

Am Wochenende sind die Strände Roms zu voll, um sicher und ungestört das Meer genießen zu können. Aber unter der Woche, da geht es. Und so setzt sich der Kardinal – oder seine Mitarbeiter – wochentags ans Steuer eines Kleinbusses, der etwa 13 bis 15 Wohnungslose aus Rom ans naheliegende Meer fährt, berichtet die „Stampa“. 

Pizza vom Papst - im Freien

Der Vatikan sorgt dafür, dass die Corona-Präventionsmaßnahmen eingehalten werden. So wird beispielsweise auch die vom Papst spendierte Pizza zum Abschluss der Ausflüge in einer örtlichen Pizzeria unter freiem Himmel gegessen. Die Obdachlosen seien sehr dankbar für die Ausflüge ans Meer, berichtet Krajewski: „Solche Tage sind ein Geschenk für sie, denn normal hätten sie nicht die Möglichkeit, das Meer zu sehen und eine Pizza in entspannter Atmosphäre zu genießen.“ Es sei wichtig, dass die Clochards zumindest für ein paar Stunden einmal den harten und traurigen Alttag auf den Straßen Roms vergessen könnten.

„Dem Heiligen Vater ist es ein Anliegen, dass diese Menschen ihre Würde wiederbekommen.“

Nächste Tour schon geplant 

„Dem Heiligen Vater ist es ein Anliegen, dass diese Menschen ihre Würde wiederbekommen können“, erläuterte Krajewski der „Stampa“. Ähnliche Fahrten hatte er übrigens auch schon in früheren Sommern im Auftrag des Papstes organisiert und begleitet.

Einen Mini-Urlaub will Franziskus aber nicht nur Wohnungslosen ermöglichen. Im September seien Fahrten ans Meer für Frauen mit psychischen Problemen geplant; in Begleitung von Mutter-Teresa-Schwestern, so Krajewski.

(stampa - sst)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

31. August 2020, 15:12