Suche

Vatikanische Gärten Vatikanische Gärten 

Diesen Sommer verwandelt sich der Vatikan in ein Sommerlager

Der Vatikan bietet vom 6. bis 31. Juli 2020 zum ersten Mal ein Sommercamp an, das 197 Kindern, Söhnen und Töchtern von Mitarbeitern des Vatikans offen steht. Bei dieser Gelegenheit wurde die Audienzhalle in einen riesigen Spielplatz verwandelt und ein Entspannungsbereich mit Swimmingpools im Herzen der Gärten des Kleinstaates aufgestellt.

Ab diesem Montag wird sich das Lachen der Kinder mit dem Glockengeläut des Petersdoms vermischen. Ein aufblasbares Luftschloss, Fußballtore und mehrere Kinder- und Jugendbetreuer sind dabei. In der Audienzhalle des Vatikans ist seit dem Wochenende alles bereit, damit die Kinder einen Sommer voller positiver Erfahrungen erleben können. Während des ganzen Monats Juli verwandelt sich der Saal, in dem üblicherweise das Oberhaupt der katholischen Kirche Gläubige zur Generalaudienzen empfängt, in ein großes Spielzimmer. Statt Papst-Katechese läuft dann von den Lautsprechern der Klang der neuen Sommerhits für die jungen Leute.

Zum Nachhören

Dieser vierwöchige Sommercamp ist den Kindern der Mitarbeiter des Vatikans vorbehalten, die sich für eine oder mehrere Wochen anmelden konnten.

Morgens werden die bisher 197 angemeldeten Kinder der Mitarbeiter ihre Zeit auf den speziell gegen das Coronavirus gesäuberten Spielplätzen verbringen können, die in den Vatikanischen Gärten, einen Steinwurf von der Papst-Residenz Santa Marta entfernt ist, eingerichtet wurden. Zwei Schwimmbecken wurden ebenfalls aufgestellt. Von den leicht erhöhten Becken in grüner Umgebung genießen die jungen Campbesucher einen atemberaubenden Blick auf die Ewige Stadt.

Sport, ein Weg zu den Seligpreisungen

Aber diese ungewöhnlichen Infrastrukturen dürften das Ziel der ersten Ausgabe dieses Sommercamps mit dem Titel „Leben eines Champions“ nicht vergessen lassen. Ein Thema, das nicht zufällig ausgewählt wurde, wie Franco Fontana der Agentur cath.ch sagt. Er ist Kaplan der Gendarmerie und der Vatikanischen Museen, der für die Organisation verantwortlich ist.

Jeden Tag werde während eines Gebets eine Seligpreisung oder ein anderes Thema als Thema des Tages vorgeschlagen, erklärt Paul, ein salesianischer Kinderbetreuer, der Laie ist. Alle Aktivitäten, die die Kinder während des Tages durchführten, würden dann mit diesem Thema verknüpft.

Für die Betreuung dieser jungen Menschen im Alter von 5 bis 14 Jahren hat der Heilige Stuhl etwa 20 Animateure rekrutiert. „Dieses Camp ist eine einzigartige Initiative“, sagt Martina, eine der Betreuerinnen. Nach dieser Zeit der „Gefangenschaft“ durch die Corona-Pandemie, die „für alle schwierig war“, hofft die junge Frau, „den Kindern Freude bereiten und ihnen erlauben zu können, ihre Freiheit wieder zum Ausdruck zu bringen“.

„Wir werden einen außergewöhnlichen Moment erleben und das Beste aus uns herausholen“, sagt eine Salesianer-Schwester, die auch Betreuerin ist. Viele dieser Freiwilligen durchschreiten zum ersten Mal die Tür des kleinsten Staates der Welt. Neben den Kindern der Mitarbeiter werden für einen Tag auch andere Gruppen aus den Außenbezirken Roms willkommen geheißen. Eine Möglichkeit, „alle Realitäten zu berücksichtigen“, erklärt ein Organisator.

Obwohl es offiziell nicht geplant sei, dass die jungen Campbesucher Papst Franziskus treffen, seien die Organisatoren hoffnungsvoll, dass dies doch geschehen würde. „Wir sind hier neben seinem Haus und wir glauben, dass der Papst kommen wird, um sie zu begrüßen“, sagte ein anderer Freiwilliger.

Der Sommercamp geht auf eine Initiative des Governatorats der Vatikanstadt zurück und versteht sich als Bildungsprojekt im Einklang mit der Vision des Papstes, der die Eltern immer wieder dazu einlädt, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Die Organisatoren hoffen, dass die Lehren des Papstes über die Seligpreisungen, die den roten Faden seiner jüngsten Katechesen bei den Generalaudienzen bildeten, durch diese Erfahrung ein neues Echo finden werden.

Aus dem Französischen übersetzt von Mario Galgano.

(cath.ch)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

06. Juli 2020, 10:00