Benediktinerinnen-Äbtissin Mechthild Thürmer Benediktinerinnen-Äbtissin Mechthild Thürmer 

Kirchenasyl: Kurienkardinal würdigt Äbtissin

Kurienkardinal Michael Czerny hat das Verhalten der deutschen Äbtissin Mechthild Thürmer gewürdigt. Trotz einer vom Gericht angedrohten Gefängnisstrafe hält die fränkische Benediktinerin am Kirchenasyl und ihrem rigorosen Einsatz für Flüchtlinge fest.

Angesprochen auf die Verhandlung des Amtsgerichts Bamberg gegen die Ordensfrau sagte Kardinal Czerny am Donnerstagabend bei einem Internet-Seminar der englischen Zeitschrift „The Tablet“: „Gott segne sie!“ Czerny ist in der vatikanischen Entwicklungsbehörde für die Themen Migration und Flucht zuständig.

Benediktinerin hält am Kirchenasyl fest

Trotz einer vom Gericht angedrohten Gefängnisstrafe hält die Benediktinerin Thürmer am Kirchenasyl fest. Die Äbtissin von Kloster Kirchschletten ist der Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt angeklagt. Ein Verhandlungstermin wurde mit Blick auf zwei weitere Ermittlungsverfahren dieser Tage kurzfristig abgesagt. Das Gericht hatte ihr „dringend nahegelegt“, mit Blick auf eine zu erwartende „empfindliche Freiheitsstrafe“ wenigstens die aktuelle Beherbergung einer Asylbewerberin aufzugeben. Für diesen Fall wurde ihr die Aussetzung der Strafe zur Bewährung in Aussicht gestellt.

„Das ist doch kein Schachspiel“

Mutter Mechthild sagte, sie werde das aktuelle Kirchenasyl erst beenden, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die betreffende Frau in ein nationales Verfahren übernommen habe. Der von ihr beschützten Kurdin drohe die Abschiebung nach Rumänien. „Es geht um Menschenleben, um die Zukunft junger Menschen“, sagte die Ordensfrau. Diese könne sie im konkreten Fall nicht opfern, nur weil sie selbst sich in einer juristischen Auseinandersetzung befinde. „Das ist doch kein Schachspiel.“

(the tablet/kna – pr)
 

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31. Juli 2020, 10:32