Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus 

Kardinal Koch für „Zusammenwachsen” der zwei Formen des Römischen Ritus

Bei der Feier des katholischen Gottesdienstes kann es auf lange Sicht nicht bei einem Nebeneinander der ordentlichen und der außerordentlichen Form des Römischen Ritus bleiben, vielmehr werde „die Kirche in der Zukunft wieder einen gemeinsamen Ritus brauchen”. Das denkt Kurienkardinal Kurt Koch, im Vatikan verantwortlich für die Ökumene.

Allerdings werde dieses Zusammenwachsen der liturgischen Formen viel Zeit und Geduld brauchen, so Koch gegenüber der Zeitung „Die Tagespost”. Schon Papst Benedikt XVI. habe gewusst, dass niemand eine liturgische Bewegung vorschreiben könne, vielmehr müsse eine solche von innen her wachsen. Eine Synthese der beiden Formen sei freilich „in der heutigen polemischen Situation kaum möglich“, räumte Koch gegenüber der Zeitung ein. 

Benedikt hatte 2007 mit seinem Dekret „Summorum Pontificum” die Feier der Heiligen Messe nach den alten Büchern als „außerordentliche Form des Römischen Ritus" auf breiter Basis wieder zugelassen. Damit kam er traditionsorientierten Gemeinschaften außerhalb der katholischen Kirche entgegen. Eine vollkommene Aussöhnung mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. indessen scheiterte vorerst.

Koch, der Präsident des vatikanischen Ökumene-Rats, hatte in der „Herder-Korrespondenz“ (Juni-Ausgabe) vorgeschlagen, „dass es in Zukunft zu einer Versöhnung der beiden Formen kommt, so dass wir irgendwann statt zwei verschiedener nur noch eine Form als Synthese haben.“ Dies sei zu wünschen, da es auf lange Sicht nicht bei der Koexistenz der beiden Formen bleiben könne. „Die Eucharistiefeier ist die zentrale Feier der Einheit der Kirche. Diese Bedeutung kann sie nicht haben, wenn es Streit und Auseinandersetzungen um sie gibt.“

(tagespost - gs)

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27. Mai 2020, 15:18