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Ob der Schweizer Gardist angesichts des leeren Atriums von Sankt Peter seinen Augen traut? Ob der Schweizer Gardist angesichts des leeren Atriums von Sankt Peter seinen Augen traut? 

Vatikan: Kein Ständchen für Benedikt XVI.

Mit dem italienischen Staat hat auch der Vatikan die strengen Regelungen bis Anfang Mai verlängert. Über die Situation bei der Schweizer Garde sprachen wir mit deren Kaplan Thomas Widmer.

Claudia Kaminski - Vatikanstadt

Wie alle, könnten die Gardisten den Vatikan nicht verlassen. Es sei denn, das Verlassen des Vatikans entspräche den Regeln des Staates, so der Geistliche. „Trotzdem dürfen wir nicht klagen, denn es gibt die Möglichkeit hinauszugehen - etwa für Spaziergänge in den Vatikanischen Gärten, und das ist doch auch sehr schön.“ Auf die Frage des Umgangs mit Lockdown und den Regeln im Vatikan und unter den Gardisten meint er: „Auch im Vatikan sieht man Menschen mit Masken, aber bei uns im Dienst verwenden die Gardisten keine.“

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Gebet um Bewahrung und Kraft

Nach der Heiligen Messe zu Ehren des hl. Josef am 19. März hatte Kaplan Widmer vor dem St. Anna-Tor den Sakramentalen Segen gespendet. Wir fragten ihn nach seiner Motivation: „Damals wusste ich noch nicht, dass der Heilige Vater den Segen spenden wird. Wir feierten die Heilige Messe im Gardequartier an einem Ort, der den Vorschriften besser entsprach. Im Glauben an den Herrn, der im Altarssakrament gegenwärtig ist, kam in mir der Gedanke auf um Bewahrung, Kraft, und Segen zu beten für uns, aber auch für all die Menschen, die leiden - und die sich in den Wohnungen befinden. Und so in diesem Sinne spendete ich dann den eucharistischen Segen.“ 

Mit Blick auf den Heiligen Vater, so Widmer vorsichtig, würden Maßnahmen ergriffen, damit er besser geschützt sei. An die Schlangen vor dem Supermarkt des Vatikans, habe man sich gewöhnt und die Versorgung, so der Kaplan, funktioniere bestens. Auf die Frage nach Papst Benedikt, für den man zwar nicht zuständig sei, der aber ja im Vatikan lebe, meint Widmer: „Ich habe nicht viel gehört. Natürlich sind auch in dieser Situation keine Begegnungen mit dem emeritierten Papst möglich. Normalerweise spielte die Musik der Päpstlichen Schweizer Garde zum Geburtstag für Papst Benedikt und aus verständlichen Gründen war das dieses Jahr nicht möglich.“

Die Vatikanischen Museen bleiben weiter geschlossen und auch der Publikumsverkehr an den Kurienbehörden ist weiterhin eingestellt. Wo gearbeitet wird, findet dies in Gleitzeit, Homeoffice und per Telefon- oder Videokonferenzen statt. Derzeit hat der Vatikan neun bestätigte Corona-Infektionen. 

Einsamer Blick auch auf den leeren Petersplatz
Einsamer Blick auch auf den leeren Petersplatz
Einsam auch am Sankt Anna Tor wo es sonst nur so vor Touristen wimmelt.
Einsam auch am Sankt Anna Tor wo es sonst nur so vor Touristen wimmelt.

(radio vatikan)
 

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21. April 2020, 09:55