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Menschenleerer Platz vor einer Kirche in Italien Menschenleerer Platz vor einer Kirche in Italien 

Kurienkardinal verurteilt Polizeieingriff bei unerlaubter Messfeier

Keiner staatlichen Autorität in Italien steht es zu, einen Gottesdienst zu unterbrechen. Mit diesen Worten hat der italienische Kurienkardinal Angelo Becciu einen Priester verteidigt, der in Norditalien die Heilige Messe mit rund 15 Gläubigen feierte und dafür bestraft wurde.

„Wenn der Zelebrant sich einer Übertretung schuldig gemacht hat, soll er nachher und nicht währenddessen belangt werden“, schrieb der Kardinal auf Twitter. In Italien ist das Feiern von Gottesdiensten mit physisch anwesenden Gläubigen wegen der Corona-Pandemie seit Wochen verboten, um das Risiko von Ansteckungen zu verringern.

In dem Dorf Gallignano im Bistum Cremona verwies der Pfarrer Lino Viola vergangenen Sonntag dennoch nicht die wenigen Gläubigen vom Platz, die sich zur Feier der Messe eingefunden hatten. Presseberichten zufolge waren unter ihnen auch Angehörige von Opfern der Corona-Pandemie. Die Carabinieri schritten während der Messe ein, doch der Pfarrer zelebrierte weiter. Sowohl der Priester als auch die anwesenden Gläubigen erhielten eine Geldstrafe.

Cremona ist eines der am schlimmsten betroffenen Seuchengebiete Europas. Das Bistum drückte sein Bedauern über den Vorfall aus und hielt fest, der Pfarrer habe die staatlichen und kirchlichen Vorgaben missachtet, als er die Gläubigen nicht wegschickte. Die anhaltende Trennung vom Sakrament sei allerdings schmerzhaft für viele Priester wie Gläubige.

(agi – gs)

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23. April 2020, 09:43