Eine Darstellung des leidenden Christus aus Nicaragua Eine Darstellung des leidenden Christus aus Nicaragua 

Feier der Kar- und Ostertage: Neue Regeln aus dem Vatikan

Wie können Katholiken trotz der Einschränkungen durch die Corona-Krise die Liturgien der Kar- und Ostertage feiern? Auf diese Frage gibt ein Dekret der Gottesdienst-Kongregation des Vatikans jetzt eine Antwort.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Eines macht das Dekret, das an diesem Mittwochmittag veröffentlicht wurde, von vornherein klar: Ostern wird dieses Jahr trotz Corona nicht verschoben. „Das geht gar nicht“, erklärt der zweite Mann der Kongregation, Erzbischof Arthur Roche, im Gespräch mit Radio Vatikan, Ostern müsse nun mal zwingend zum Ende der vierzigtägigen Fastenzeit begangen werden.

„In den Ländern, die von Corona betroffen sind und wo Menschenansammlungen verboten werden, können die Bischöfe und Priester die Riten der Karwoche und der Ostertage an einem geeigneten Ort feiern, ohne das Volk, möglichst ohne Konzelebration und ohne Friedensgruß.“ Wichtig sei, dass die Gläubigen darüber informiert würden, wann genau die Liturgien stattfänden, um sich geistlich (oder auch per Video-Übertragung) damit zu verbinden.

Am Palmsonntag keine Prozession im Freien

Am Palmsonntag soll es keine Prozession im Freien geben. Die Chrisam-Messe des Gründonnerstags, die sich speziell an Priester richtet, kann auf ein anderes Datum verlegt werden - das will der Vatikan den zuständigen Ortsbischöfen überlassen. Bei der Abendmahls-Messe am Abend des Gründonnerstags entfällt die Fußwaschung (die auch bisher schon nicht verpflichtend war), auch die Prozession mit dem Allerheiligsten zum Abschluss dieser Messe wird gestrichen.

In der Karfreitags-Liturgie wird es besondere Fürbitten für Kranke, Verstorbene, Leidende und Menschen in Schwierigkeiten geben; bei der Kreuzverehrung soll nur der Priester das Kreuz küssen. „Die Osternacht wird nur in den Kathedralen und Pfarrkirchen gefeiert“, so Erzbischof Roche. Und auch an das reiche religiöse Brauchtum in den Kar- und Ostertagen, vor allem Kreuzwege und Prozessionen, wird gedacht: Der Vatikan stellt es dem jeweiligen Ortsbischof frei, sie auf andere Tage, etwa in den September hinein, zu verlegen.

„Das Virus stoppen, nicht das Gebet“

Es gehe darum, „das Virus zu stoppen, nicht das Gebet“, erläutert der Erzbischof. Das Dekret der Gottesdienstkongregation ist von ihrem Präfekten, Kardinal Robert Sarah, unterzeichnet; es bittet Bischofskonferenzen und einzelne Bistümer, den Familien und den einzelnen Gläubigen Material zum Gebet in den Kar- und Ostertagen zur Verfügung zu stellen.

(vatican news – sk)
 

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25. März 2020, 14:13