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Vatikan-Kardinal Konrad Krajewski Vatikan-Kardinal Konrad Krajewski  

Corona-Krise: Vatikan-Kardinal sperrt extra Kirche für Arme auf

Der päpstliche Almosenmeister, Kardinal Konrad Krajewski, hat sich der - inzwischen abgemilderten - strengen Order des Bistums Rom, alle Kirchen zu schließen, widersetzt: Er fuhr Freitagmorgen persönlich zu seiner Titelkirche Santa Maria Immacolata all'Esquilino und öffnete die Türen.

„Unter voller Berücksichtigung der Sicherheitsnormen ist es mein Recht, den Armen eine offene Kirche zu bieten", sagte der aus Polen stammende Vatikan-Kardinal. „So können die Armen das Eucharistiesakrament anbeten, das in dieser Zeit großer Schwierigkeiten der ganzen Welt Trost gibt."

Für die Sonderöffnung hatte sich Krajewski zuvor das Einverständnis von Papst Franziskus geben lassen, als er das Kirchenoberhaupt an diesem Freitag, zum siebten Jahrestag seiner Wahl auf den Stuhl Petri, im Vatikan besuchte. Das Bistum Rom hatte am Donnerstag vorübergehend die Schließung aller Kirchen auf dem Gebiet der Diözese bekannt gegeben, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Am Freitagmittag wurde das Verbot der Kirchenöffnung gelockert, Gottesdienste sind aber nach wie vor in ganz Italien ausgesetzt.

Der Kardinal, der öffnet

Es ist nicht das erste Mal, dass Kardinal Krajewski sich zugunsten Armer und Benachteiligter über zivile Vorgaben hinwegsetzt. Im Mai 2019 war er persönlich in einem besetzten Haus in Rom erschienen, um den Strom wieder einzuschalten, indem er in den Keller ging und die Sicherungsplomben vor dem Zählerkasten aufbrach. „Da waren mehr als 400 Menschen ohne Strom, Familien, Kinder, ohne auch nur die Möglichkeit, einen Kühlschrank zu nutzen", rechtfertigte der päpstliche Almosenpfleger sein Vorgehen. Die Aktion stieß in der Öffentlichkeit nicht auf ungeteilte Zustimmung. Der Stromversorger reichte Beschwerde gegen den Kardinal ein.

(kna/vatican news – gs)

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13. März 2020, 14:20