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2019 feierte das Kinderkrankenhaus Bambino Gesu sein 150-jähriges Bestehen, dazu gab es auch eine Audienz bei Papst Franziskus 2019 feierte das Kinderkrankenhaus Bambino Gesu sein 150-jähriges Bestehen, dazu gab es auch eine Audienz bei Papst Franziskus 

Papst-Kinderkrankenhaus: Erfolg mit neuer Leukämie-Behandlung

Im römischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesù ist ein 14-jähriger mit einer neuen Methode gegen Blutkrebs behandelt worden. Das Team um die Ärztin Gabriella Bottari nutzte dazu erstmals erfolgreich die Blutreinigungsmethode CytoSorb.

Stefanie Stahlhofen und Eliana Astorri – Vatikanstadt

Nach Angaben der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesù war es weltweit die erste erfolgreiche Behandlung eines Jugendlichen mit Hilfe der so genannten CytoSorb-Methode. Diese Technik zur Blutreinigung wurde in Kombination mit einer Immuntherapie angewendet. So konnten Nebenwirkungen der Immuntherapie CAR-T gemindert werden, und schließlich der Blutkrebs besiegt. Der Fall wurde bereits in der Fachzeitschrift Critical Care Explorations veröffentlicht, sagte uns die zuständige Ärztin, Gabriella Bottari:

„Bei dem von uns publizierten Fall ging es um einen 14-jährigen Patienten mit Leukämie, der nach der Behandlung mit der CAR-T-Zell-Therapie aufgrund einer Entzündung schwere Atemprobleme bekam. Der Junge kam dann auf die Intensivstation, wo wir die üblichen Hilfsmaßnahmen einleiteten. Zusätzlich haben wir eine extrakorporale Blutreinigung durchgeführt.“

Zum Nachhören

Kombination zweier Behandlugsmethoden

Gabriella Bottari ist sicher, dass die Kombination der beiden Behandlungsmethoden den Erfolg brachte. Die Blutreinigung habe geholfen, die Entzündung einzudämmen, ohne dass es zu negativen Wechselwirkungen mit der Immuntherapie kam. Der Junge habe schnell positiv auf die Behandlung reagiert, so dass die CAR-T- Immuntherapie fortgesetzt werden konnte. In Fachkreisen verbreitete sich die gute Nachricht aus dem Bambino Gesù schon, berichtet die italienische Ärztin:

„Der Junge konnte nach 15 Tagen von der Intensivstation – das ist eine verhältnismäßig kurze Zeit“

„Der Fall ist inzwischen schon einige Monate alt und aufgrund der Publikation allen bekannt. Der Junge brauchte schon bald keine künstliche Beatmung mehr und konnte nach 15 Tagen von der Intensivstation – das ist eine verhältnismäßig kurze Zeit. Später wurde er ganz aus der Klinik entlassen und ist nun noch im Nachsorge-Programm bei den Kollegen der Hämatologie und Onkologie.“

Nach Angaben der deutschen Krebsgesellschaft erkranken pro Jahr rund 13.700 Menschen an Leukämie; vier Prozent davon sind Kinder unter 15 Jahren. Jüngsten Berichten zufolge steigen die Heilungschancen. Bestätigt der Behandlungserfolg der päpstlichen Kinderklinik Bambino Gesù also diesen Trend? Ärztin Gabriella Bottari will keine voreiligen Schlüsse ziehen:

„Wir wollen, dass die positiven Effekte dieser Therapie höher sind, als die Nebenwirkungen.“

„Ich habe keine Zahlen zur Hand, denn wir kümmern uns um die Fälle, bei denen es Komplikationen gibt, und das sind bisher mehr als 50 Prozent. Wir hoffen, dass es mit der neuen Methode gelingt, Behandlungsabbrüche der CAR-T- Immuntherapie zu verringern. Wir wollen, dass die positiven Effekte dieser Therapie höher sind als die Nebenwirkungen.”

1924 kam das Kinderkrankenhaus als Schenkung zum Papst

Die italienische Ärztin Gabriella Bottari wird mit ihrem Team den Kampf gegen den Krebs weiter führen. Neben ihr kümmern sich übrigens rund 2.000 Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal um das Wohl und die Genesung der kranken Kinder und Jugendlichen im Bambino Gesù. Das „Jesuskind-Spital“ gibt es inzwischen schon seit mehr als 150 Jahren. Zur Papstklinik wurde das Krankenhaus im Jahr 1924: Damals schenkte die Gründerfamilie, die römische Adelsfamilie Salviati, die Klinik dem Papst.

(vatican news – sst)

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21. Februar 2020, 12:59