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Viele Ordensfrauen leiden unter Druck und Stress (Illustrationsbild) Viele Ordensfrauen leiden unter Druck und Stress (Illustrationsbild) 

Vatikan-Frauenzeitschrift thematisiert Burnout bei Ordensfrauen

Schließende Konvente und Nachwuchsmangel plagen viele Orden. Das Ordensleben steckt in einer Krise. Wie es dabei speziell Ordensfrauen geht, die oft aufgrund von Stress an Burnout erkranken, ist Thema der Februarausgabe des vatikanischen Frauenmagazins „Donne, Chiesa, Mondo“ (Frauen, Kirche, Welt).

Der im Vatikan für Orden zuständige Kardinal, Joao Braz de Aviz, spricht im Interview über die vielen Herausforderungen, auf die Ordensfrauen heute treffen. Auch Probleme wie Machtmissbrauch und sexuellen Missbrauch spricht er dabei an. „Es gab Fälle, in denen Ordensobere, nachdem sie einmal gewählt wurden, ihren Posten nicht mehr aufgeben wollten“, sagt er laut einer Pressemitteilung der vatikanischen Frauenzeitschrift. Mit Blick auf Fälle sexuellen Missbrauchs in Orden betont der Kardinal, Papst Franziskus verlange „absolute Transparenz“.

„Es gab Fälle, in denen Ordensobere ihren Posten nicht mehr aufgeben wollten.“

Haus für ehemalige Ordensfrauen geplant

Braz de Aviz kündigt im Interview an, dass der Vatikan auf Wunsch des Papstes in Rom ein Haus für Ordensfrauen einrichten will, die ihren Orden auf Anweisung des Vatikan oder der Oberen verlassen mussten. Die Unterkunft solle sich besonders um Ordensfrauen aus dem Ausland kümmern. 

Europa durchlebe einen schwierigen Moment, viele Klöster würden geschlossen, es gebe viel Abwanderung, so der Ordensbeauftragte des Vatikan. Das Ordensleben habe starke Wurzeln, aber viele hätten nicht verstanden, dass es auch „veraltete Dinge“ gebe, die sich ändern müssten: „An erster Stelle die Ausbildung, dann kommt die Frage der Geschwisterlichkeit untereinander, und schließlich die Frage nach der Beziehung von Autorität und Gehorsam“, so de Aviz.

Ordensfrauen berichten

In „Donne, Chiesa, Mondo“ kommt nicht nur Kardinal de Aviz zu Wort. Die Zeitschrift führte ebenso Interviews mit drei Ordensfrauen aus Europa an. Sie sprechen auch Themen wie etwa die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Kirche sowie Gelübde und Klausur an.

Die Februarausgabe des vatikanischen Frauenmagazins hat das Ordensleben ins Zentrum gestellt, da die katholische Kirche am 2. Februar den „Tag des geweihten Lebens“ begeht. „Donne, Chiesa, Mondo“ (Frauen, Kirche, Welt) erscheint als monatliche Beilage der vatikanischen Zeitung „Osservatore Romano“. Die Februarausgabe ist ab diesen Sonntag in Italien erhältlich.

(pm – sst)

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24. Januar 2020, 13:21