Suche

Trauer und Demonstrationen im Iran Trauer und Demonstrationen im Iran

Papst zu Iran-USA-Krise: „Man erhält keinen Frieden, wenn man ihn nicht erhofft“

Papst Franziskus ist besorgt über die Entwicklung der Krise zwischen den USA und der islamischen Republik Iran. Wie der Apostolische Nuntius in Teheran, Erzbischof Leo Boccardi, gegenüber Radio Vatikan sagt, gehe es darum, Verhandlungen statt Waffen einzusetzen. Die vatikanische Diplomatie habe die Entwicklung nach der Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani verfolgt.

Mario Galgano und Amedeo Lomonaco – Vatikanstadt

„Wir müssen davon überzeugt sein, dass der andere ebenso wie wir Frieden braucht. Man erhält keinen Frieden, wenn man ihn nicht erhofft. Bitten wir den Herrn um die Gabe des Friedens!“ Das schreibt Papst Franziskus an diesem Samstag in einem Tweet.

Zum Nachhören

Der Heilige Stuhl sei besorgt, so Nuntius Boccardi. Der Streit zwischen Washington und Teheran nach dem Tod des iranischen Generals Qassem Soleimani, einer der Schlüsselfiguren des iranischen Establishments, habe eine neue Dimension erreicht. Soleimani wurde zum Opfer eines amerikanischen Luftangriffs. Papst Franziskus verfolge die Entwicklung der Situation und bete für den Frieden. Wir sprachen darüber mit dem Apostolischen Nuntius im Iran, Erzbischof Leo Boccardi:

„Der Papst wurde über die Geschehnisse der vergangenen Stunden in der gesamten Region und auch im Iran nach der Ermordung von General Solemaini informiert. All dies schafft Besorgnis und zeigt uns, wie schwierig es ist, Frieden zu schaffen und daran zu glauben. Gute Politik steht im Dienst des Friedens, die gesamte internationale Gemeinschaft muss sich in den Dienst des Friedens stellen, nicht nur in der betroffenen Region, sondern in der ganzen Welt. Sicherlich gibt es im Iran derzeit große Spannungen. Es hat Demonstrationen gegeben, bei denen es nach dem zunächst Unglauben an der Tötung Soleimanis zu Gewalt, Schmerz und Protest kam.“

Der Appell des Nuntius lautet: die Spannung senken, alle zu Verhandlungen aufzurufen und an den Dialog zu glauben.

„Und zwar in dem Wissen, wie die Geschichte uns immer gelehrt hat, dass Krieg und Waffen nicht die Lösung für die Probleme sind, die die Welt heute plagen. Wir müssen an Verhandlungen glauben. Wir müssen an den Dialog glauben. Wir müssen dem Konflikt abschwören und uns mit den anderen Waffen der Gerechtigkeit und des guten Willens bewaffnen.“

Die Bemühungen müssten fortgesetzt und die Lage im Nahen Osten der internationalen Gemeinschaft zur Kenntnis gebracht werden, fügt der Vatikan-Vertreter in Teheran an.

„Diese Situation muss gelöst werden und jeder muss zur direkten Verantwortung, die wir haben, aufgerufen werden. Pacta sunt servanda, sagt eine wichtige Regel der Diplomatie. Und die Regeln des Gesetzes müssen von allen eingehalten werden.“

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

04. Januar 2020, 11:01