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Archivbild: Papst Franziskus und Kardinal Sodano bei einer Audienz Archivbild: Papst Franziskus und Kardinal Sodano bei einer Audienz 

Vatikan: Sodano tritt als Kardinaldekan zurück - Neue Regel gültig

Papst Franziskus hat den Rücktritt des ehemaligen Kardinalstaatssekretärs, Angelo Sodano, als Kardinaldekan angenommen. Sodano hatte dieses Amt seit 2005 inne. Gleichzeitig lässt das Kirchenoberhaupt mit einem Motu proprio die Amtszeit der künftigen Kardinaldekane auf fünf Jahre beschränken, gegebenenfalls kann das Amt verlängert werden. Der Dekan des Heiligen Kollegiums ist die Bezeichnung für den Vorsitzenden des Kardinalskollegiums, der eine Schlüsselrolle bei der Durchführung eines Konklaves einnimmt.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Papst hat den altersbedingten Rücktritt von Kardinal Angelo Sodano als Dekan des Kardinalskollegiums akzeptiert und mit einem entsprechenden Motu proprio festgelegt, dass dieses Amt von nun an fünf Jahre dauert, eventuell aber verlängert werden kann, und dass der scheidende Kardinal am Ende des Mandats den Titel des emeritierten Dekans erhält.

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Gleich zu Beginn der Ansprache an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Römischen Kurie, die Franziskus an diesem Samstag im Vatikan empfing, erwähnte der Papst Kardinal Sodano. Franziskus danke dem früheren Kardinalstaatssekretär  für den wertvollen und sorgfältgen Dienst, den er als Dekan über lange Jahre bereitwillig, hingebungsvoll, wirkam und mit großem Organisations- und Koordinationstalent ausgeübt habe.

Die Entscheidung des Pontifex wurde nach der traditionellen Begrüßungsversammlung an die Römische Kurie, die mit einem Grußwort des Dekans eröffnet wurde, bekannt gegeben. Angelo Sodano ist  92 Jahre alt. Als Bischof und apostolischer Nuntius war er seit 1978 für den Heiligen Stuhl tätig. Von 1990 bis 2005 war er Kardinalstaatssekretär und seither Nachfolger von Kardinal Joseph Ratzinger als Dekan des Kardinalskollegiums, wie es von den Kardinalsbrüdern des Bischofsordens in den Normen vorgesehen ist.

Zahl der Kardinalsmitglieder im Bischofsorden

Am 26. Juni 2018 hatte Papst Franziskus beschlossen, die Zahl der Kardinäle im Bischofsorden, die bis dahin aus den Titularkardinälen der römischen Vorstadtdiözesen und den Patriarchen der Ostkirchen sind, mit dem derzeitigen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin erweitert sowie mit dem Präfekten der Kongregation für die Orientalischen Kirchen Leonardo Sandri, dem Präfekten der Kongregation für die Bischöfe Marc Ouellet und dem  Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker Fernando Filoni. Er ist derzeit Großmeister des Reiterordens vom Heiligen Grab.

Nun aber, so schreibt Franziskus im neuen Motu proprio, nachdem er den Verzicht von Kardinal Sodano angenommen habe, dem er herzlich für die hohen Dienste danke, die er dem Kardinalskollegium in den fast fünfzehn Jahren seiner Amtszeit erwiesen habe, und auch in Anbetracht der Tatsache, dass mit der Zunahme der Zahl der Kardinäle immer größere Verpflichtungen auf die Person des Kardinaldekans zukomme, schien es Franziskus angebracht, dass der Kardinaldekan, der weiterhin aus den Mitgliedern des Bischofsordens in dem vom kanonischen Recht 352 Paragraph 2 festgelegten Weise gewählt wird, von nun anfür fünf Jahre im Amt bleibe, gegebenenfalls sie dies verlängerbar, und solle nach Beendigung seines Dienstes den Titel eines emeritierten Dekans des Kardinalskollegiums erhalten.

Der Kardinaldekan hat den Vorsitz im Kollegium, aber keine Regierungsgewalt über die anderen Kardinäle, da er ein primus inter pares ist. Bisher hatte die Stelle keine zeitliche Beschränkung. Der Dekan beruft das Konklave im Falle einer Sedisvakanz ein und führt den Vorsitz, wenn er weniger als achtzig Jahre alt ist und somit zur Wählerschaft gehört. Im letzten Konklave, im März 2013, hatte Kardinal Sodano, der bereits über achtzig Jahre alt war, den Vorsitz der Generalkongregationen der Kardinäle inne, konnte aber nicht in die Sixtinische Kapelle eintreten, und die Aufgabe des Vorsitzes bei der Abstimmung ging an den Unterdekan Giovanni Battista Re.

(vatican news)

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21. Dezember 2019, 12:00