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Der Sicherheits-Chef des Papstes tritt zurück

Der Kommandant der Vatikan-Gendarmerie, Domenico Giani, ist zurückgetreten. Das wurde an diesem Montag im Vatikan bekannt. Papst Franziskus nahm das Rücktrittsgesuchs seines Sicherheits-Chefs an, das auf die unbefugte Verbreitung einer internen Dienstanweisung folgte.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Jeder, der einmal in der Nähe des Papstes war, kennt auch den kahlköpfigen, bebrillten „Comandante“ Giani, der stets wachsam die Gesprächspartner von Franziskus musterte. Jetzt legt Giani „sein Mandat in die Hände des Heiligen Vaters zurück“, so die Mitteilung des Pressesaals von diesem Montag. Hintergrund ist eine von ihm unterzeichnete Dienstanweisung, die kürzlich in die Öffentlichkeit geleakt wurde und mit der Untersuchung möglicher Finanz-Straftaten im Vatikan zusammenhängt.

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Auf dieser Anweisung sind fünf Angestellte des Heiligen Stuhles mit Namen, Dienstort und Foto verzeichnet, die im Zug der gegen sie laufenden Ermittlungen keinen Zugang mehr zum Vatikan erhalten sollten - abgesehen von vorher angemeldeten Untersuchungen im für Vatikanangestellte zur Verfügung stehenden Gesundheitszentrum sowie, in einem Fall, von der auf Vatikangebiet liegenden Unterkunft. Unter ihnen sind auch hochkarätige Mitarbeiter des Staatssekretariats sowie der vatikanischen Finanzaufsicht AIF. 

„Wertschätzung für diesen Schritt“

Er habe sich zwar in dieser Angelegenheit nichts vorzuwerfen, doch nehme er seinen Hut, um eine „geordnete Fortsetzung der Ermittlungen“ sicherzustellen, ließ unterdessen der langjährige Kommandant der Vatikangendarmerie, Domenico Giani, wissen. Papst Franziskus hatte sich nach Vatikanangaben lange mit dem „Comandante“ unterhalten und ihm „seine Wertschätzung für diesen Schritt“ ausgedrückt. Giani mache damit sich selbst und seinem Dienst am Heiligen Stuhl „alle Ehre“.  

Dass die Dienstanweisung von unbekannter Hand an die Öffentlichkeit durchgestochen wurde, hatte – wie der Vatikan bereits am Samstag mitteilte – den Papst erbost. Franziskus hatte das Vorgehen mit einer „Todsünde“ verglichen, „denn es verletzt die Menschenwürde und die Unschuldvermutung“.

(vatican news)

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14. Oktober 2019, 15:00