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Vatikanfinanzen: Interne Untersuchung entlastet AIF-Direktor

Einen Tag nach der vatikanischen Güterverwaltung Apsa äußert sich jetzt auch die vatikanische Finanzaufsicht AIF zu einem vorgeblichen Finanzskandal rund um Sankt Peter.

Der Aufsichtsrat des AIF spricht dem Direktor der Finanzaufsicht, Tommaso Di Ruzza, „sein volles Vertrauen“ aus. Di Ruzza ist zusammen mit vier weiteren Vatikan-Angestellten derzeit Gegenstand von Ermittlungen durch die vatikanische Staatsanwaltschaft.

Am 1. Oktober waren die Büros des AIF-Direktors von der Vatikan-Gendarmerie durchsucht worden; bei dieser Gelegenheit wurde erstmals bekannt, dass es Ermittlungen zu finanziellen Unregelmäßigkeiten im Vatikan gab, losgetreten durch Anzeigen der  „Vatikanbank“ IOR und des Generalrevisors. Präsident des AIF ist der Schweizer René Brülhart; er konsultierte, wie der Vatikan jetzt berichtet, zunächst den Führungskreis des AIF, um dann eine interne Untersuchung in Gang zu bringen.

„Keinerlei Fehlverhalten“

Diese interne Untersuchung beim AIF hat nun nach Vatikan-Angaben ergeben, „dass die untersuchten Aktivitäten des AIF und seines Direktors im Rahmen ihrer institutionellen Aufgaben geschahen und in Übereinstimmung mit dem Statut des AIF durchgeführt wurden“. Weder Direktor Di Ruzza noch ein anderer AIF-Angestellter hätten irgendetwas „Inadäquates“ getan; es sei keinerlei „Fehlverhalten“ ans Licht gekommen. Die Vatikan-Finanzaufsicht bekräftigt daher ihr Vertrauen „zur beruflichen Kompetenz und Ehrenhaftigkeit ihres Direktors“, ja sie lobt ihn ausdrücklich für die Art und Weise seines Arbeitens.

Mit den Vatikan-Ermittlern werde man „vollumfänglich zusammenarbeiten“, verspricht der Aufsichtsrat. Er sei „vertrauensvoll, dass die möglichen Missverständnisse bald geklärt sein werden“.

Ein Leak - und viel Nervosität

Insgesamt fünf Vatikan-Angestellte, darunter AIF-Direktor Di Ruzza, waren unlängst wegen Ermittlungen der vatikanischen Staatsanwaltschaft vom Dienst suspendiert worden. Ein, wie der Vatikan jetzt nochmals betont, „bedauerliches Leak“ hatte dazu geführt, dass Zeitungen die Namen und Porträts der Beteiligten veröffentlichten, obwohl für sie eigentlich die Unschuldsvermutung gelten sollte. Im Zusammenhang mit diesem Leak trat der Leiter der Vatikan-Gendarmerie, Domenico Giani, von seinem Amt zurück.

Für zusätzliche Nervosität sorgt das Buch eines italienischen Investigativ-Journalisten. Nach seiner Darstellung droht dem Vatikan wegen Korruption, Misswirtschaft und interner Machtkämpfe der finanzielle Zusammenbruch. Die vatikanische Güterverwaltung Apsa hat dieser Darstellung am Dienstag detailliert widersprochen; außerdem dementierte auch der Chef der „Vatikanbank“ IOR unlängst interne Konflikte mit dem AIF.

(vatican news – sk)
 

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23. Oktober 2019, 14:41