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Bischof Bahlmann zu Besuch bei Radio Vatikan Bischof Bahlmann zu Besuch bei Radio Vatikan 

Synodenblog, Tag 14: Mission und ein Kreuz aus legalem Tropenholz

Der deutsch-brasilianische Bischof Johannes Bahlmann führt während der Amazonien-Synode Tagebuch für uns. Bahlmann ist Franziskaner, stammt aus Visbek im Bistum Münster und ist seit 2009 Bischof von Óbidos mitten im Amazonas.

Samstag, 19. Oktober 2019

Morgen feiern wir den Weltmissionssonntag, der uns an den Sendungsauftrag der Christen und Christinnen erinnert. In diesem Jahr hat Papst Franziskus den außergewöhnlichen Monat der Weltmission ausgerufen unter dem Titel „Getauft und gesandt. Die Kirche Christi in der Mission in der Welt”.

In diesen Tage reflektieren wir noch mal stärker über die Mission. Für uns in Brasilien ist dieser Begriff sehr geläufig und wird im täglichen Leben der Kirche gebraucht, da es eine transversale Dimension ist in allen pastoralen Bereichen. Hier geht es nicht darum, die „Heidenkinder” zu bekehren, sondern sich immer wieder bewusst zu machen, dass wir als getaufte Christen und Christinnen eingeladen sind, uns senden zu lassen. Was heißt das, ich lasse mich senden? Es heißt, dass ich den Glauben auch im Alltag zu leben versuche und mich dazu bereit mache, eine enge Beziehung zu Gott aufzubauen.

Jesus Christus verkünden, Zeugnis geben und Nächstenliebe leben

Drei Punkte sind sicherlich wichtig: Jesus Christus zu verkünden, Zeugnis zu geben und Nächstenliebe, Caritas, zu leben. Für viele Gläubige in meinem Bistum am Amazonas ist es ein aktives Sich-Einbringen in Kirche und Gesellschaft. Sie begreifen es als ihre Mission, den Glauben in der Familie und im Freundeskreis zu leben.

In diesem Missionsmonat denke ich auch an die Holzkreuze, die in der bistumseigenen Schreinerei in Óbidos aus legalem Holz Amazoniens entstehen. Die Päpstlichen Missionswerke in Brasília haben eines an jedes der 275 Bistümer Brasiliens verteilt. Auch Papst Franziskus hat ein solches Kreuz erhalten, als wir im November 2018 bei ihm waren, um ihm das Projekt des Krankenhausschiffes „Papa Francisco” vorzustellen. Das Kreuz ist nach dem Modell des Missionskreuzes gestaltet, das zum 5. Lateinamerikanischen Missionskongress in Santa Cruz de la Sierra geschaffen wurde.

Es ist ein starkes Zeichen für uns in Brasilien, da wir gleichzeitig den außergewöhnlichen Missionsmonat und die Amazonien-Synde durchführen. Die Holzkreuze verbinden nun alle Bistümer des Landes untereinander - und auch mit der Synode in Rom. Das ist Ausdruck der Verbundenheit mit allen: „Tudo está interligado”! Alles ist miteinander verbunden.

(vatican news)

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19. Oktober 2019, 19:11