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Synode: „Über Weihe von Verheirateten nachdenken“

Die zweite der drei Synoden-Wochen hat begonnen: Auch an diesem Montag debattierten die Teilnehmer der Sonder-Bischofssynode wieder über ökologische, soziale und pastorale Herausforderungen in der Amazonas-Region.

 

 

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

179 Synodenväter waren bei der Plenarsitzung am Montagvormittag dabei; auch Papst Franziskus war anwesend. Gemeinsam beteten die Teilnehmer für Ecuador, das in den letzten zwei Wochen durch Streiks und Unruhe gelähmt worden ist. Mittlerweile scheint sich die Lage in Quito wieder zu entspannen.

„Die Kirche sollte ohne Angst über das Thema Priestertum nachdenken und auch die Möglichkeit untersuchen, verheiratete Personen zu weihen, ohne dabei allerdings den Wert des Zölibats zu verwässern.“ Das steht in einer Zusammenfassung aus dem Vatikan, die – ohne Namensnennungen – einige Wortbeiträge aus der Synodenaula referiert.

„Das Drama der Menschen, die keine Eucharistie feiern können“

„Man sollte sich das Drama der Menschen vor Augen halten, die wegen des Priestermangels keine Eucharistie feiern können oder die den Leib des Herrn nur ein- oder zweimal im Jahr empfangen können.“

Zum Nachhören

Entscheidend sei, dass die Kirche vor Ort präsent sei – „und zwar nicht nur durch Priester und Bischöfe, sondern auch durch Laien“. Jeder Laie, der sich in der Pfarrei engagiere – ob Katechet oder „außerordentlicher Diener der Eucharistie“ –, partizipiere am allgemeinen Priestertum der Gläubigen; dabei gehe es um Dienst, „nicht um Macht oder Herrschaft“.

Für indigene Ständige Diakone (und -innen)

„Wertvolle Mitarbeiterinnen der Mission der Kirche in Amazonien sind die Frauen“, so die Zusammenfassung. Frauen seien „in der Pflege und im Schutz des Lebens unersetzlich“. Von kirchlichen Ämtern für Frauen ist an dieser Stelle nicht die Rede. Allerdings spricht das Statement später auch von der möglichen „Einführung indigener Ständiger Diakone und Diakoninnen“: Diese könnten der einheimischen Bevölkerung dabei helfen, „die Heiligen Schriften besser zu verstehen“.

In der Synodenaula war auch davon die Rede, dass die Präsenz von Ordensgemeinschaften in der Amazonas-Region „spürbar zurückgeht“. Im brasilianischen Bundesstaat Parà müsse die Kirche deshalb von einer „Präsenz- zu einer Besuchs-Seelsorge“ übergehen. Dem weiß die Synode nur Appelle zu einem erneuerten missionarischen Drive entgegenzusetzen.

„Evangelisierung nicht auf Hilfsprogrammen aufbauen“

„Nie darf man dabei der Versuchung nachgeben, eine Evangelisierung nur auf Hilfsprogrammen aufzubauen.“ Die Kirche sei auf der einen Seite von „religiösen Sekten“, auf der anderen von einer „relativistischen Kultur, die aus den Industrieländern herrührt“, bedroht.

Zu den konkreten Vorschlägen auf der Synode gehört der, eine internationale kirchliche Beobachtungsstelle für die Verletzung der Menschenrechte von Indigenen im Amazonasraum einzurichten.

(vatican news)
 

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14. Oktober 2019, 14:34