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Konsistorium: Hälfte der neuen Kardinäle sind aus Missionsorden

Mehr als die Hälfte der 13 neuen Kardinäle, denen Papst Franziskus an diesem Samstag das rote Birett überreichen wird, stammen aus Missionsorden. Die meisten waren von ihrer Ernennung überrascht, wie uns etliche auf Anfrage verrieten. Wir übertragen das Konsistorium live und mit deutschem Kommentar ab 15.55 Uhr.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Überraschung war groß für Bischof Eugenio Dal Corso, einen italienischen Missionar in Angola. Die Menschen in seiner Pfarrei, sagte er, weinten bei der Ankündigung und befürchteten, dass dies auch seine Abreise bedeuten würde. Der Italiener versicherte ihnen seine Absicht, sein Amt als „Missionarspriester“ nach dem Konsistorium fortzusetzen.

Erzbischof Michael Louis Fitzgerald, ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog und ehemaliger Nuntius in Ägypten, teilte ebenfalls sein Erstaunen.

Zum Nachhören

Für Erzbischof Cristobal Lopez Romero aus Rabat in Marokko sei die Entgegennahme des Kardinalsbirett eine sehr große Verantwortung, weil sie die Kardinäle auffordere, an die „universelle Kirche“ zu denken und zu dienen. Für ihn sei seine Ernennung eine Ermutigung für die katholischen Gemeinschaften Nordafrikas. Der Papst wolle christliche Gemeinschaften sichtbar machen, die fast unsichtbar seien.

Die Überraschung kam weniger für Bischof Miguel Angel Ayuso Guixot. Für den Präsidenten des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog sei seine Kreierung ein Aufruf „zum vollumfänglichen Dienst mit mehr Verantwortung als bisher“ verbunden.

Er wird weiterhin in der Abteilung für den Dienst der integralen menschlichen Entwicklung arbeiten, sagt uns Jesuitenpater Michael Czerny, Untersekretär der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge. „Wir wollen die Arbeit des Dikasteriums, der Ortskirchen, der Diözesankirche jeder Stadt und Region so weit wie möglich unterstützen, um auf die Anweisungen von Papst Franziskus an Migranten und die Schwächsten zu reagieren, nämlich indem wir diejenigen aufnehmen, schützen, fördern und integrieren, die nach verzweifelten Fluchten ankommen.“ Über die Synode für Amazonien sagt Pater Czerny, der als Kardinal und Sondersekretär die Bischofsversammlung erleben wird, dass man sich auf „Überraschungen und den Rat des Heiligen Geistes“ gefasst machen müsse. Es gehe aber darum, den Bischöfen und der ganzen Welt zu helfen, „den Willen Gottes aufzuzeigen und Lösungen für die ,Lunge des Planeten´ zu finden“.

(cath.ch/vatican news)

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04. Oktober 2019, 13:55