Das erste Treffen des Komitess zur Umsetzung der Ziele, die in dem Dokument über die Geschwisterlichkeit unter den Menschen formuliert sind, in der Casa Santa Marta Das erste Treffen des Komitess zur Umsetzung der Ziele, die in dem Dokument über die Geschwisterlichkeit unter den Menschen formuliert sind, in der Casa Santa Marta 

Vatikan: Komitee zur Umsetzung des Dokuments von Abu Dhabi tritt zusammen

Eine Begegnung im Zeichen der interreligiösen Toleranz: Papst Franziskus hat an diesem Mittwochmorgen in seinem Vatikandomizil Casa Santa Marta die Mitglieder des Komitees gegrüßt, das zur Umsetzung der Ziele des Dokuments über die Brüderlichkeit unter den Menschen eingerichtet wurde, das der Papst am 4. Februar letzten Jahres in Abu Dhabi mit dem Großimam von Al-Azhar, Al-Tayyeb, unterzeichnet hat.

An diesem Mittwochmorgen, genau 18 Jahre nach den verheerenden terroristischen Anschlägen des „9/11“ fand in der Casa Santa Marta die erste Sitzung des im August gegründeten Ausschusses statt. Das gab der Vatikan am Nachmittag bekannt. Die interreligiös besetzte Arbeitsgruppe soll nun Empfehlungen dafür erstellen, wie eine praktische Umsetzung der Ziele erreicht werden könne, die Papst Franziskus und Großimam Al-Tayyeb gemeinsam in dem bereits jetzt als historisch geltenden Dokument formulierten, das sie im vergangenen Februar in Abu Dhabi unterzeichnet hatten. Nicht aus Zufall fand dieses erste Treffen der Arbeitsgruppe am 11. September statt: Damit sollte der zugrundeliegenden Absicht Ausdruck verliehen werden, Leben und Geschwisterlichkeit dort aufzubauen, wo andere Tod und Zerstörung gesät hatten. 

Hochkarätige Besetzung

Von katholischer wie muslimischer Seite ist der siebenköpfige Ausschuss hochkarätig besetzt: Der Heilige Stuhl wird durch den designierten Kardinal Miguel Ángel Ayuso Guixot, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, sowie durch Yoannis Lahzi Gaid, Sondersekretär des Papstes, vertreten. Die Al-Azhar Universität hat ihren Präsidenten Mohamed Husin Abdelaziz Hassan sowie Mohamed Mahmoud Abdel Salam, seines Zeichens Richter und ehemaliger Berater des Großimams Al-Tayyeb, entsendet. Die Vereinigten Arabischen Emirate nehmen durch den Vorsitzenden des Ministeriums für Kultur und Tourismus in Abu Dhabi, Mohamed Khalifa Al Mubarak, den Schriftsteller und Journalisten Yasser Saeed Abdulla Hareb Almuhairi, sowie Sultan Faisal Al Rumaithi, Generalsekretär des Muslimischen Ältestenrates, an dem Gremium teil.

Worte und Gaben des Papstes

Der Papst hatte die Mitglieder und Sekretariatsverantwortlichen noch vor seiner Generalaudienz begrüßt, im Gepäck hatte er eine eigens durch die Vatikanbibliothek realisierte Ausgabe des Dokuments zur Geschwisterlichkeit unter den Menschen. Er dankte den Ausschussmitgliedern für ihre Tätigkeit und ermutigte sie als „Handwerker der Geschwisterlichkeit“ am Beginn einer neuen Politik zu stehen, die nicht nur „aus einer ausgestreckten Hand“, sondern auch aus „offenen Herzen“ bestehe.

Nach einer Audienz beim Substituten des Staatssekretariats, Erzbischof Edgar Peña Parra, kehrte die Gruppe in die Casa Santa Marta zurück, um mit den Arbeiten zu beginnen. Dabei wurden auch einige Schlüsselpositionen der Kommission besetzt: zum Präsidenten wurde der Vatikanvertreter Guixot gewählt, Mohamed Mahmoud Abdel Salam von der Al-Azhar-Universität steht ihm als Sekretär zur Seite. Das Exekutivkomitee des Ausschusses besteht aus Yoannis Lahzi Gaid, Yasser Saeed Abdulla Hareb Almuhairi und Sultan Faisal Al Khalifa Alremeithi. Darüber hinaus wurde an dem Text des Statuts gearbeitet, der die Arbeit des Ausschusses regeln wird. Das Komitee dankte dem Papst, dem Großimam und Scheich Muhamad Ben Zaid für ihre Unterstützung und Ermutigung für die auf den Weg zu bringende Arbeit.

Erste Schritte

Dazu wurden auch eine Reihe konkreter Schritte vereinbart. Wie das Komitee in seiner anschließenden Pressemitteilung hervorhob, sei in diesem Zusammenhang der Vorschlag an die Vereinten Nationen, einen Tag der menschlichen Geschwisterlichkeit auszurufen, von besonderer Bedeutung. Dieser Tag sollte dem Vorschlag des Ausschusses zufolge zwischen dem 3. und 5. Februar festgelegt werden. Darüber hinaus sei entschieden worden, auch Vertreter anderer Religionen einzuladen, der Arbeitsgruppe beizutreten. Das nächste Treffen sei für den 20. September 2019 in New York geplant worden, hieß es weiter. Im Anschluss an die Arbeiten beteten die Teilnehmer jeweils ihrem eigenen Glauben zufolge für die Opfer des 11. September und alle Terrorakte.

(vatican news - cs)

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11. September 2019, 17:13