Imran Khan, pakistanischer Premierminister Imran Khan, pakistanischer Premierminister  

Pakistan: Zehn-Punkte-Resolution für mehr Rechte von Minderheiten

Christen sind in Pakistan eine religiöse Minderheit. Mit anderen Religionsvertretern (Hindus, Sikhs und anderen) fordern sie jetzt von Imran Khan, Pakistans Premierminister, und anderen Institutionen mehr Rechte.

Der katholische Anwalt Tabbasum Yousaf betonte gegenüber der Nachrichtenagentur fides: „Wir Mitglieder religiöser Minderheiten tragen stark zur Entwicklung Pakistans bei. Wir wollen, dass unsere Freiheit und unsere grundlegenden Menschenrechte respektiert werden.“ Vorurteile und Diskriminierung müssten bekämpft werden. Forderungen der Resolution sind unter anderem ein Mindestalter von 18 Jahren für die Eheschließung von Mädchen. Zudem soll es einen Bundesminister für religiöse Minderheiten geben, eine Fünf-Prozent-Quote für Studierende religiöser Minderheiten, Stipendien auf nationaler und internationaler Ebene und einen angemessenen Schutz für Kultstätten religiöser Minderheiten. Das Memorandum fordert die Regierung auch auf, Zuschüsse an Minderheitenschulen für Sicherheit, Verwaltung und Instandhaltung zu gewähren.

Die Autoren der Resulotion gehen auch auf Fälle von Blasphemie ein und fordern angemessene Gesetze, um Diskriminierung aus religiösen Gründen in den Bereichen Arbeit, Schule und Gesellschaft zu vermeiden. Konkret gefordert wird, gegen Entführungen, sexuelle Gewalt und die Zwangskonvertierung von Frauen aus religiösen Minderheiten vorzugehen. Ebenso sei die Beseitigung von Hassmaterial aus allen Büchern und Medien von grundlegender Bedeutung, heißt es.

„Keine Fremden im eigenen Land“

An die Bedeutung religiöser Minderheiten in Pakistan erinnert auch Saleh Diego, Generalvikar der Erzdiözese Karatschi: „Wir sind unserer geliebten Heimat Pakistan treu geblieben. Wir sind keine Fremden: Unsere Kirchen, religiösen Einrichtungen, Krankenhäuser und Bürogebäude tragen die Flagge Pakistans. Wir leben seit Jahrhunderten in diesem Land, lange vor der Gründung des Staates Pakistan, und wir dienen mit Ehrlichkeit und Hingabe diesem Land.“ Tatsächlich gibt es schon seit dem ersten Jahrhundert Christen in Pakistan, als der Apostel Thomas auf den indischen Subkontinent kam. „Wir sind hundertprozentige Söhne und Töchter dieses Landes; wir sollten nicht als Bürger zweiter Klasse behandelt werden“, so Saleh Diego.

(fides – vm)

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19. August 2019, 13:57