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Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin  

Kardinalstaatssekretär Parolin verurteilt Mafia-Auswüchse

In scharfer Form hat der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine anhaltende mafiöse Unkultur in Kalabrien kritisiert. „Kriminelle und mafiöse Aktivitäten mit ihren besorgniserregenden Folgen von Schweigekultur und Korruption“ stünden in krassem Gegensatz zur christlichen Botschaft, so die „Nummer Zwei“ des Vatikan bei einem Fronleichnams-Gottesdienst am Donnerstag im süditalienischen Gioia Tauro nahe Reggio Calabria.

Zwar habe sich in den vergangenen Jahren vieles verbessert. Doch noch immer litten die Menschen im Süden Italiens unter großen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Es gebe noch sehr viel zu verbessern, sei es von Seiten des Staates, durch die Privatwirtschaft wie auch durch Gewissensentscheidungen der einzelnen Bürger. Dabei komme auch der Kirche und den Christen eine große Verantwortung zu, so Parolin laut dem von katholischen Medien verbreiteten Redeskript.

Kirche wurde auf konfisziertem Grundstück gebaut

Es sei verständlich, wenn viele Menschen nach Jahren vergeblichen Wartens enttäuscht seien. Aber es gebe genügend Gründe für eine positive Entwicklung gerade dieser wichtigen Region Kalabriens, sei es industriell, landwirtschaftlich oder touristisch. Den Gottesdienst feierte Parolin in einer Kirche, die auf einem vom Staat konfiszierten ehemaligen Mafia-Grundstück gebaut wurde.

Im vergangenen Jahr hatte auch Papst Franziskus bei seinem Besuch in Sizilien Christen und Kirche auf den Einsatz gegen mafiöses Denken und Strukturen eingeschworen. Dabei hatte er einen Priester, der von Mafiakillern erschossen worden war, seliggesprochen.

(kap - cs)

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21. Juni 2019, 10:47