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Kardinalsratssekretär Marcello Semeraro (links)  und Papst Franziskus Kardinalsratssekretär Marcello Semeraro (links) und Papst Franziskus 

Kardinalsrat tagt wieder: Neue Vatikan-Verfassung im Fokus

Das Treffen des Beratergremiums des Papstes wird bis nächsten Donnerstag dauern. Im Mittelpunkt der Gespräche mit Franziskus steht die neue Apostolische Konstitution über die Römische Kurie mit dem vorläufigen Titel „Praedicate evangelium“.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Ausnahmsweise nicht an einem Montag sondern diesmal an einem Dienstag beginnen die Gespräche des Kardinalsrates, der den Papst bei der Kurienreform berät. Franziskus führt auch diesmal, bei der 30. Sitzung des Kardinalsrates im Vatikan, den Vorsitz. Im Mittelpunkt der Arbeiten, die am Donnerstag abgeschlossen werden, steht die neue Apostolische Konstitution, deren vorläufiger Titel – wie bereits bekannt – „Praedicate evangelium“ lautet.

Der vom Kardinalsrat gebilligte Textentwurf wurde den Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenzen, den Synoden der Ostkirchen, den verschiedenen Abteilungen der Römischen Kurie, den Konferenzen der Ordensoberen sowie einigen Päpstlichen Universitäten übermittelt. Sie wurden gebeten, dem Kardinalsrat Stellungnahmen und Vorschläge zu übermitteln. Das neue päpstliche Dokument soll die aktuelle Apostolische Konstitution „Pastor Bonus“ des hl. Johannes Paul II. ersetzen, die seit dem 28. Juni 1988 in Kraft ist und aus 193 Artikeln sowie zwei Zusatzpunkten und weiteren Änderungen besteht, die mit drei Motu Proprio von Benedikt XVI. (2011, 2013 und 2013) und einem Motu Proprio von Franziskus (2014) eingeführt wurden.

Schlussfolgerungen aus der letzten Sitzung im April

In der letzten Sitzung des Kardinalsrates vom 8. bis 10. April wurde das Verfahren für die Konsultation zur neuen Apostolischen Konstitution festgelegt. An der April-Tagung nahmen alle sechs Kardinäle des Rates teil: der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Kardinalkoordinator Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga, Kardinal Reinhard Marx, Kardinal Seán Patrick O'Malley, Kardinal Giuseppe Bertello und Kardinal Oswald Gracias. Ebenfalls anwesend waren der Sekretär des Rates, Marcello Semeraro, und der stellvertretende Sekretär, Marco Mellino.

Bei der April-Sitzung wurden auch andere Themen angesprochen: die missionarische Ausrichtung, die die Kurie im Lichte der neuen Apostolischen Konstitution zunehmend übernehmen müsse, das Engagement für die Stärkung des Synodalitätsprozesses in der Kirche auf allen Ebenen, die Notwendigkeit einer stärkeren Präsenz von Frauen in Führungspositionen in den Organen des Heiligen Stuhls. Schließlich wurde bekräftigt, dass der Kardinalsrat ein Organ sei, das dem Papst bei der Leitung der Gesamtkirche helfen solle, so dass seine Funktion daher nicht mit der Veröffentlichung der Apostolischen Verfassung enden wird.

(vatican news)

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25. Juni 2019, 10:08