Archivbild: Vor weniger als einem Monat war Salva Kiir beim Papst Archivbild: Vor weniger als einem Monat war Salva Kiir beim Papst 

Vatikan: Spirituelle Exerzitien für die Führer Südsudans

Vatikansprecher Alessandro Gisotti hat bestätigt, dass kommende Woche die politischen Führer des Südsudan für „spirituelle Exerzitien“ in den Vatikan kommen werden.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Südsudans Präsident Salva Kiir Mayardit und Oppositionsführer Riek Machar werden demnach am 9. und 10. April 2019 zu einem Treffen in den Vatikan eingeladen, um das Friedensabkommen in diesem Land zu fördern. Das berichtete das südsudanesische Radio „Tamazuj“ am Montag.

Als der Südsudan 2011 unabhängig wurde, übernahm Salva Kiir die Führung des Landes, während Riek Machar zum Vizepräsidenten ernannt wurde. Zwei Jahre später wurde Riek Machar von seinem Amt entbunden. Diese Entscheidung löste einige Monate später einen Bürgerkrieg aus. Um diesen zu beenden, wurde Riek Machar im Februar 2016 abermals zum Vizepräsidenten ernannt, bevor er im Juli desselben Jahres ein zweites Mal entlassen wurde. Die Kämpfe wurden wieder aufgenommen, und erst im vergangenen September wurde ein Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Rebellen unter der Führung von Riek Machar unterzeichnet. Die Situation vor Ort sei jedoch weiterhin prekär, berichten Hilfswerke.

In den Gedanken des Papstes

Papst Franziskus hatte wiederholt seine Besorgnis über den Südsudan und sein Volk zum Ausdruck gebracht. Wie „Radio Tamazuj“ berichtet, habe er die beiden Führer zu einem Treffen im Vatikan eingeladen, um das „Vertrauen wiederherzustellen“. Ein solches Treffen erinnert an eine ähnliche Initiative zwischen dem Papst und den beiden damals wichtigsten kolumbianischen Führern, Juan Manuel Santos und Alvaro Uribe, im Dezember 2016. Ziel war es damals, sich für das Friedensabkommen mit den FARC einzusetzen.

Die „spirituellen Exerzitien“, wie sie Vatikansprecher Gisotti nannte, findet weniger als einen Monat nach einem Treffen zwischen dem Oberhaupt der katholischen Kirche und Salva Kiir statt. Bei jener Gelegenheit hoffte der Papst, „dass die Bedingungen für einen möglichen Besuch im Südsudan als Zeichen der Nähe zur Bevölkerung und der Ermutigung zum Friedensprozess überprüft werden“ könnte. Eine Sondierungsmission in dieser Hinsicht übernahm Bischof Paul Richard Gallagher, Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten, während eines Besuchs im Land vom 21. bis 26. März.

(vatican news/cath.ch)

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03. April 2019, 11:38