Konferenz gegen Menschenhandel Konferenz gegen Menschenhandel 

Konferenz gegen Menschenhandel: Kirche an vorderster Front

Es ist ein Anliegen des Papstes: die katholische Kirche kann und soll stärker als bisher gegen jegliche Art von Menschenhandel vorgehen. Die derzeitige Konferenz in Rom zu dem Thema gibt einen Anlass, konkrete Schritte auch für Mitarbeiter der Kirche anzuzeigen, sagt im Gespräch mit Vatican News einer der Mitorganisatoren der Vatikan-Konferenz.

Mario Galgano und Federico Piana – Vatikanstadt

Die Hauptthemen der Konferenz, zu denen Experten hinzugezogen wurden, waren zwei: Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung einerseits und andererseits gehe es um die Ausbeutung in der Wirtschaft. Pater Fabio Baggio ist Untersekretär der vatikanischen Abteilung für Migranten und Flüchtlinge im Dikasterium für den Dienst der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen. Er ist einer der Mitorganisatoren der Konferenz. Im Gespräch mit uns sagt er: „Wir werden sicherlich nicht mit diesen zwei Themen aufhören. Es geht uns auch um Organhandel, Menschenhandel für Zwangsverheiratung und allgemein Menschenhandel für Sklaverei. Das sind vielleicht weniger markante Formen, und deshalb subtiler und gefährlicher”.

Zum Nachhören

Seit Montag findet die Konferenz in Sacrofano bei Rom statt. Die internationale Konferenz über den Menschenhandel habe es nicht versäumt, die Mechanismen zu analysieren, die die Nachfrage der neuen Sklaven erzeugen. Die sei „der Motor einer Tragödie von immer biblischerem Ausmaß“, so Pater Baggio. Die Kirche sei an vorderster Front bei diesem Thema. Auf die Frage, weshalb es überhaupt das Problem des Menschenhandels gebe, gibt Pater Baggio eine klare Antwort: „Wenn es keine Nachfrage gäbe, würde es keinen Menschenhandel geben. In unseren Sitzungen haben und werden wir die derzeitigen Produktionsketten, zu denen oft die Sklaverei bei der Arbeit und die Ausbeutung der illegalen Einwanderung gehören, nicht vernachlässigen.“

Das Treffen endet an diesem Donnerstag. An dem viertägigen Treffen nehmen rund 160 Bischöfe, Ordensleute, Experten und Angehörige von Hilfsorganisationen teil. Rund die Hälfte sind Frauen. Namentlich Ordensschwestern spielen eine wichtige Rolle beim Kampf gegen Menschenhandel und im Einsatz für Opfer.

„Am Ende der Konferenz werden sich die anwesenden Experten, die die lokalen Kirchen, Gemeinden und katholischen Organisationen vertreten, verpflichten, mit spezifischen Prioritäten zusammenzuarbeiten. Wir werden unser Treffen mit einer Reihe konkreter Maßnahmen für die Zukunft abschließen, die unser Programm für die nächsten drei Jahre sein werden.“

Die Abschlussarbeiten werden Papst Franziskus in einer Privataudienz präsentiert, so Pater Baggio.

(vatican news)

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10. April 2019, 11:14