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Heilige Stiege in Rom erstmals seit 300 Jahren wieder freigelegt

Erstmals seit fast 300 Jahren ist die Heilige Stiege in Rom, eine der Überlieferung nach aus dem Prätorium des Pontius Pilatus stammende Treppe, ohne schützende Holzverkleidung zu sehen.

Nachdem die „Scala Santa“ unweit der Lateranbasilika seit dem vergangenen Sommer wegen Restaurierung komplett geschlossen war, sind die 28 Marmorstufen ab sofort und bis Pfingsten zugänglich. Der Überlieferung nach schritt Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung über die Treppe. Auf der zweiten, elften und 28. Stufe werden Blutstropfen gezeigt.

Papst Innozenz XIII. (1721-1724) ließ im Jahr 1723 zum Schutz des Marmors eine Holzverkleidung anbringen. Für zwei Monate sei es nun Pilgern möglich, die Heilige Stiege ohne diese zu erklimmen, sagte die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, bei der Wiedereröffnung am Donnerstag. Die Stellen der Blutstropfen wurden im Mittelalter durch Kreuze markiert, die bei der Reinigung der Treppe wieder zum Vorschein kamen.

Unter Leitung der Vatikanischen Museen wurden seit 2012 die Fresken zu den Seiten der Heiligen Stiege restauriert. Sie zeigen auf rund 1.700 Quadratmetern Szenen des Alten und Neuen Testaments.

Nach einer Überlieferung wurde die Heilige Stiege im frühen 4. Jahrhundert von Kaiserin Helena nach Rom gebracht. In Pilgerberichten bleibt sie jedoch bis ins Mittelalter unerwähnt. Die Treppe gehört zum früheren Papstpalast neben der Lateranbasilika.

Die „Scala Santa“ zählt zu den Hauptorten für katholische Pilger in Rom. Im Gedenken an das Leiden Jesu bewegen sich Gläubige kniend auf den Stufen aufwärts. Am Karfreitag ist diese Frömmigkeitsgeste mit einem vollkommenen Ablass verbunden.

(kap - mg)

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13. April 2019, 16:09