Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin 

Kardinal: „Fundamentalismus ist Niederlage des Glaubens und der Vernunft"

Fundamentalismus ist immer „ein Zeichen von Verzweiflung der Vernunft und der Niederlage des Glaubens“. Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an diesem Samstag in Florenz bei einer Veranstaltung in der Abtei von San Miniato al Monte.

„Wir brauchen alles, nur keinen kriegerischen Glauben“, zitiert die Agentur sir den „zweiten Mann“ des Heiligen Stuhles nach Papst Franziskus. Journalisten befragten Parolin auch nach den Schwierigkeiten, denen sich die Kirche derzeit ausgesetzt sieht. Angesichts einer Wirklichkeit, die immer unempfindlicher gegenüber dem Glauben werde, brauche es ein tiefes, kohärentes Zeugnis, antwortete der Kardinal. „Ich glaube, das ist es, was der Herr uns abverlangt. Wir müssen uns nicht zu sehr sorgen, denn am Ende gehört die Kirche dem Herrn, und er wird wissen, wie auch mit dieser Situation umzugehen ist. Aber von unserer Seite braucht es die starke Verpflichtung, dieses Zeugnis zu geben.“

Europa stehe heute inmitten großer Schwierigkeiten, das müsse man „ehrlich anerkennen“, so der Kardinal. Grund dafür sei der Verlust der Werte, die am Anfang des europäischen Gedankens gestanden hätten, „und die zutiefst auch christliche Werte sind oder sich zumindest auf das christliche Erbe berufen können, wie Solidarität und Subsidiarität“, sagte Parolin. Ende Mai finden in der Europäischen Union die Wahlen zum EU-Parlament statt. Über das Wahlergebnis hinausgehend müsse Europa, „nutzen wir ein banales Wort: seine Seele wiederfinden“, so der Kardinal wörtlich.

(sir/vatican news – gs)

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28. April 2019, 14:25