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Museumsleiterin Jatta: Papst hat Rolle der Frauen verstanden

Die Rolle der Frauen in der Gesellschaft hat sich in den vergangenen 30 Jahren komplett verändert, und Papst Franziskus trägt diesem Sinneswandel Rechnung. Das sagt die Direktorin der Vatikanischen Museen, Barbara Jatta, im Interview mit Vatican News.

Amedeo Lomonaco und Mario Galgano – Vatikanstadt

Papst Franziskus hat das Rad nicht neu erfunden. Vielmehr habe er die Änderungen in der Gesellschaft wahrgenommen und setze sie auch in der Kirche um, so Barbara Jatta im Interview. Heutzutage werde der Rolle der Frauen und ihrem Beitrag mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als dies früher der Fall gewesen sei. Die Kunsthistorikerin betonte auch, dass es aus Sicht der Soziallehre der Kirche von grundlegender Bedeutung sei, alle Hindernisse zu beseitigen, die es der Frau unmöglich machen, „ihre mütterlichen Funktionen voll wahrzunehmen“. Ihre Ernennung zur Direktorin der Vatikanischen Museen habe der gesamten Kirche gedient, „weil damit etwas entstanden ist, was auch anderen Frauen zugutekommt“, so Jatta:

„Ich halte mich für eine privilegierte Frau; ich wurde auf meinem beruflichen Weg immer geschätzt und unterstützt. Meine Erfahrung im Vatikan ist mehr als positiv: Es gab noch nie Konflikte. Wir haben auch offen über Frauenfeindlichkeit gesprochen, weil es sich im musealen Bereich allgemein um ein rein männliches Ambiente handelt, man also nicht daran gewohnt war, Frauen unter einem beruflichen Aspekt in Betracht zu ziehen.“

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Rolle der Frauen in der Kirche diskutiert

„Schon als ich die vatikanische Bibliothek 1996 verließ, hat man die Änderung gespürt", erinnert sich die Kunsthistorikerin. „Ich hatte Vorgesetzte wie Kardinal Raffaele Farina oder den Präfekten Cesare Pasini, der die Bibliothek noch heute leitet, und sie waren sehr klug. Sie boten Frauen viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Deshalb kann ich nur Gutes sagen, weil ich ausschließlich positive Erfahrungen gemacht habe.“

Auf die Frage, wie sie sich die Zukunft der Frauen in der Kirche vorstelle, antwortet Jatta:

„Es geht sicher voran. Die Gesellschaft der Zukunft wird zeigen, was daraus wird, aber es gibt sicher gute Perspektiven für die Frauen in der Kirche, weil Dialog und Zusammenarbeit gestärkt und gefördert werden.“

Jatta nahm an einem Runden Tisch an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom teil, bei der es um die „Rolle der Frauen in der Kirche“ ging. Zu den Referenten gehörten auch Nataša Govekar, Pastoralleiterin am Kommunikationsdikasterium, sowie Gabriella Gambino, Untersekretärin am Dikasterium für Laien, Familie und Leben.

(vatican news)

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08. März 2019, 14:24