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Päpstliche Kinderklinik „Bambino Gesù“ feiert 150 Jahre Bestehen

Das päpstliche Kinderkrankenhaus „Bambino Gesù“ feiert an diesem Dienstag runden Geburtstag. Seit genau 150 Jahren ist die Klinik auf dem Gianicolo, dem Nachbarhügel des Vatikans, Anlaufstelle für kranke Kinder aus Rom, Italien und mittlerweile der ganzen Welt.
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Die päpstliche Kinderklinik sei „aus einer hohen Vorstellung von Nächstenliebe geboren“, sagte die Präsidentin des Krankenhauses, Mariella Enoc, bei einer Feierstunde im Auditorium der Forschungsabteilung der Klinik im Stadtteil Sankt Paul vor den Mauern. Als eine der höchsten Formen der Nächstenliebe heute nannte Enoc die Wissenschaft. „Es gibt keine Heilung ohne Forschung, und es gibt keine Zukunft ohne Forschung", so die Präsidentin des Kinderkrankenhauses. 

Tatsächlich ist das „Bambino Gesù“ heute das bedeutendste Forschungszentrum Europas für Pädiatrie. 700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen in den Labors neben der Papstbasilika Sankt Paul schwerpunktmäßig sogenannte seltene Krankheiten. Entstanden ist das „Bambino Gesù“ 1869 als Privatinitiative der papsttreuen römischen Adelsfamilie Salviati. Diese schenkte das „Jesuskind-Spital“ 1924 dem Papst.

Parolin lobt ganzheitliche Sorge um kranke Kinder

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin würdigte bei der Feierstunde das besondere Augenmerk des Krankenhauses auf eine ganzheitliche Fürsorge für die kleinen Patienten und Patientinnen. „Den Kranken in den Mittelpunkt zu stellen, heißt ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen der Heilung der Krankheit und dem Versorgen des ganzen Patienten, seiner Persönlichkeit mit allen Gefühlen und Beziehungen, seiner Psychologie und auch seiner spirituellen Welt“, so der Kardinal. Er überbrachte zugleich einen Gruß von Papst Franziskus. Dieser besucht die Kinderklinik immer kurz vor Weihnachten.

Das „Bambino Gesù“ hat mehr als 600 Betten. An die 2.000 Ärzte und Ärztinnen, Krankenschwestern und Pfleger kümmern sich um das Wohl und die Genesung der kranken Kinder und Jugendlichen. Die Klinik ist die einzige in Europa, die alle Formen von Transplantationen im Kinderalter durchführen kann. Am „Bambino Gesù“ werden Herzen, Knochenmark, Hornhaut, Leber und Nieren transplantiert.

Vatikan ist Eigentümer, Italien bezahlt medizinische Leistungen 

Die kleinen Patienten kommen aus der ganzen Welt nach Rom, mitunter aus China, Arabien und Afrika. Für sie und ihre Eltern steht eigens geschultes Betreuungspersonal bereit, das insgesamt an die 100 Sprachen spricht. Das römische Kinderhospital befindet sich zwar im Besitz des Vatikans, aber die medizinischen Leistungen werden von Italien finanziert, dessen Präsident Sergio Mattarella bei der Feierstunde den Beitrag des Krankenhauses für das italienische Gesundheitssystem würdigte.

Papst kommt für internationale Missionen der Klinik auf

Der Heilige Stuhl kommt für jene Leistungen der Kinderklinik auf, die humanitären oder internationalen Charakter haben. Denn weil die meisten kranken Kinder der Welt nicht die Möglichkeit haben, für eine Behandlung nach Rom zu kommen, exportiert das „Bambino Gesù“ unter Mariella Enoc seine Dienstleistungen immer öfter in benachteiligte Winkel der Erde. Erst vor wenigen Wochen ging in der Zentralafrikanischen Republik, einem der ärmsten Länder der Welt, ein Kinderkrankenhaus an den Start, das in Zusammenarbeit mit dem „Bambino Gesù“ entstanden ist.

Für die päpstliche Kinderklinik, sagte Kardinal Parolin, gebe es „keine Mauern oder Grenzen, noch Rassen oder religiöse Zugehörigkeiten, die der Nächstenliebe entgegenstehen“. Auch in Kambodscha, Jordanien, Syrien, Indien, Tansania, Georgien, Russland, China und Äthiopien unterhält das „Bambino Gesù“ Kooperationen mit Krankenhäusern und Universitäten. Nicht zu vergessen Rom selbst. In der verarmenden italienischen Hauptstadt steuert die päpstliche Kinderklinik mit einer mobilen Gesundheitseinheit die vernachlässigten Peripherien an, um kranke Kinder und Jugendliche zu versorgen. 

(vatican news – gs)

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19. März 2019, 13:54