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„Wenn jetzt eine Atombombe mitten in Österreich einschlagen würde..."

Sie heißt Mirjam Schmitzhofer, ist 13 Jahre alt und hat am Mittwoch dem Papst die Hand geschüttelt. Die junge Österreicherin war in besonderer Mission unterwegs: als Teil einer Delegation der internationalen religionsübergreifenden Friedensbewegung „Earth Caravan". Und mit dabei hatte man eine besondere Lampe – aus Japan.
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„Wir wollten, dass der Papst Franziskus die Friedensflamme von Hiroshima ausbläst, als Zeichen, dass auch die Nuklearwaffen zerstört werden“, schildert Mirjam bei einem kurzen Besuch in unserer Redaktion. „Und er hat uns diesen Wunsch erfüllt. Er hat uns die Flamme ausgeblasen.“

Das Licht stammt aus dem „Peace Park" von Hiroshima. Auf die japanische Stadt war 1945 die erste Atombombe gefallen. Im Vatikan war auch eine Überlebende dieser Katastrophe dabei, die heute 87-jährige Setsuko Thurlow. „Sie hat als 13-jähriges Mädchen gesehen, wie viele ihrer Freunde und Familie gestorben sind an dieser Atombombe“, schildert Mirjam. „Und ich muss sagen, ihre Geschichte ist sehr arg, man kann sie sich gar nicht richtig vorstellen. Weil ich jetzt auch ungefähr in ihrem Alter bin - und ich kann mir nicht vorstellen, dass da einfach an so einem ganz normalen Tag eine Atombombe mitten in Österreich einschlagen würde…“

„Weil ich jetzt auch ungefähr in ihrem Alter bin - und ich kann mir nicht vorstellen, dass da einfach an so einem ganz normalen Tag eine Atombombe mitten in Österreich einschlagen würde…“

Setsuko Thurlow hatte 2017 zusammen mit der Direktorin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican), Beatrice Fihn, in Oslo den Friedensnobelpreis entgegen genommen. In seinen Grüßen an die deutschsprachigen Pilger während der Generalaudienz erwähnte Papst Franziskus die Friedens- und Abrüstungskampagne ausdrücklich. „Aus Wien ist die interreligiöse Bewegung „Earth Caravan” gekommen, die eine Pilgerfahrt für Gerechtigkeit und Frieden unternimmt“, sagte er. „Bemühen wir uns, den Willen Gottes immer tiefer zu ergründen, seinen Willen für uns und unser Leben, für unsere Gemeinschaften und für die ganze Welt.“ Franziskus hat seine Abscheu für Atomwaffen mehrfach bekräftigt und zur Abrüstung gemahnt. Im Herbst will er Japan besuchen.

„Ich bin glücklich, dass wir in Frieden leben können, denn viele Kinder in dieser Welt können das nicht“

Mit Veranstaltungen in verschiedenen Ländern will die von Japan ausgegangene „Earth Caravan" nach eigenen Angaben Menschen inspirieren, sich für eine friedliche Zukunft ohne Verfolgung und Krieg einzusetzen. Ein Ziel, das Mirjam aus dem burgenländischen Neudörfl voll und ganz teilt.

„Ich freue mich, dass es in Europa mit Frieden so gut läuft. Ich hoffe, dass es in den anderen Ländern auch so sein wird. Ich bin glücklich, dass wir in Frieden leben können, denn viele Kinder in dieser Welt können das nicht.“

Papst Franziskus wusste vorher nichts von der Aktion, glaube Mirjam, aber „ich fand das toll, dass er das gemacht hat, er hat auch gesagt, dass unsere Gebete von Gott erhört werden.“

(vatican news – gs)

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23. März 2019, 16:44