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Kinderschutz-Konferenz: Organisatoren treffen Opfer

Die Organisatoren der Kinderschutz-Konferenz, die am Donnerstag im Vatikan beginnt, wollen sich auch mit Vertretern von Opferverbänden treffen. Das teilte der Moderator der Konferenz, Federico Lombardi, am Montag bei einer Pressekonferenz mit.

Etliche Verbände von Betroffenen halten sich während der Konferenz zu Demonstrationen und eigenen Informationsveranstaltungen in Rom auf. Aus ihren Reihen gibt es immer wieder Vorwürfe, Betroffene von Missbrauch seien an der Konferenz nicht beteiligt. Auch habe es von Seiten des Vatikan bislang keine Signale zu einem Dialog gegeben.

Ort und Zeitpunkt des Treffens teilte der Moderator des Gipfels, Pater Federico Lombardi, nicht mit. Die Vertraulichkeit des Treffens sei eine Voraussetzung für den ungestörten Verlauf der Begegnung, erklärte er. Auch bei dem vier Tage dauernden Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan sind laut dem am Montag mitgeteilten Programm Opfer von Missbrauch direkt beteiligt. Einige schildern ihre Erfahrungen per Videobotschaft; andere sind persönlich anwesend.

Verantwortung der Hierarchie im Zentrum des Vatikan-Gipfels

Die Kinderschutz-Konferenz im Vatikan soll die Führung der katholischen Kirche umfassend mit dem Thema Missbrauch und der Verantwortlichkeit der Hierarchie konfrontieren. Das erklärte der Moderator des Gipfels, Jesuitenpater Federico Lombardi. Zugleich gab er das genaue Programm bekannt. Demnach gibt es täglich drei Referate mit Fragerunden sowie Gespräche in elf Kleingruppen. Außerdem Zeugnisse von Missbrauchsopfern und einen Bußgottesdienst.

Abstimmungen oder Beschlüsse über Papiere sind nicht vorgesehen. Unter den Rednern sind die Kardinäle Reinhard Marx (München), Antonio Tagle (Manila) und Blase Cupich (Chicago). Sprechen werden ferner eine mexikanische Vatikankorrespondentin und eine nigerianische Ordensobere. Zu Beginn des Treffens in der neuen Synodenaula wie bei den täglichen Abendgebeten werden auch Opfer von Missbrauch das Wort ergreifen – am Donnerstagmorgen per Videoaufzeichnung. Bei den täglichen Abendgebeten sind Betroffene persönlich anwesend. Das Treffen endet am Samstagabend mit einem Bußgottesdienst und einer Messe am Sonntagmorgen.

190 Teilneher, 114 Bischofskonferenz und 20 Ostkirchen-Vertreter

Unter den 190 offiziellen Teilnehmern des Gipfels sind Vertreter der 114 katholischen Bischofskonferenzen aus aller Welt sowie aus rund 20 weiteren mit Rom unierten katholischen Ostkirchen. Außerdem nehmen knapp 30 männliche wie weibliche Vertreter von Ordensgemeinschaften sowie Spitzen und Mitarbeiter aus vatikanischen Kurienbehörden und weitere Experten teil. Aus Österreich reist Kardinal Christoph Schönborn nach Rom. Aus der Schweiz wird der Basler Bischof, Felix Gmür, als Präsident die Schweizer Bischofskonferenz in Rom die Katholiken aus der Eidgenossenschaft vertreten.

Die Eröffnung der Konferenz Donnerstagfrüh (9 Uhr) und alle Hauptvorträge der Beratungen in der Neuen Synodenaula im Vatikan werden über unser Portal von Vatican News live übertragen. Gleiches gilt für die Bußfeier am Samstag und den abschließenden Gottesdienst am Sonntagvormittag, die beide in der Sala Regia des Apostolischen Palastes stattfinden. Unter der Webadresse www.pbc2019.org ist am Montag auch ein begleitendes Onlineportal zu der Konferenz und zu Kinderschutzmaßnahmen in der Kirche online gegangen.

Papst will Schlussrede halten

Nach der Messe wird Papst Franziskus eine Ansprache halten. In den Tagen danach will er mit dem Vorbereitungsteam über Konsequenzen aus dem Treffen und über weitere Schritte beraten. Die drei Arbeitstage stehen unter den Themen: Verantwortung, Rechenschaft und Transparenz. Am ersten Tag werden Kardinal Tagle, Erzbischof Charles Scicluna und der kolumbianische Kardinal Ruben Salazar-Gomez sprechen.

Am Freitag folgen Bombays Kardinal Oswald Gracias, Kardinal Cupich und Linda Ghisoni von der Päpstlichen Behörde für Familie und Leben. Am Samstag sprechen die afrikanische Generalobere, Veronica Openibo, Kardinal Marx und die Journalistin Valentina Alazraki zum Thema Transparenz.

(kna/vatican news – mg)

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18. Februar 2019, 13:28