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Vatikan/Schweiz: Selige Marguerite Bays vor der Heiligsprechung

Einer Heiligsprechung der Schweizer Seligen Marguerite Bays steht nichts im Weg. Papst Franziskus hat ein Wunder anerkannt, das nach Erkenntnissen der zuständigen Stellen auf die Fürsprache der Mystikerin zurückgeht. Das gab die Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen an diesem Dienstag bekannt.

Marguerite Bays, geboren 1815 in La Pierraz in der Westschweiz und verstorben 1879, stammte aus bäuerlichen Verhältnissen. Sie wirkte in ihrem Umfeld mit großer persönlicher Frömmigkeit in der Katechese mit Kindern und in der geistlichen Begleitung von Kranken. Von einer Krebserkrankung genas sie spontan und auf unerklärliche Weise am 8. Dezember 1854, dem Tag, an dem Papst Pius XI. in Rom das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis verkündigte. Seither zeigten sich an den Händen von Marguerite Bays die Wundmale Christi. Sie trat dem Dritten Orden der Franziskaner bei.

Marguerite Bays starb im Ruf der Heiligkeit. Das bescheidene Haus, in dem sie lebte, ist bis heute Ziel von Pilgern. Papst Johannes Paul II. sprach die Schweizerin 1995 selig. Heiligsprechungsverfahren von Mystikern und Mystikerinnen gelten im Allgemeinen als langwierig.

Wunder sind Fixpunkte

Wunder sind als Belege der Heiligkeit von Kandidaten zur Selig- und Heiligsprechung Fixpunkte im kirchlichen Verfahren. Sowohl zur Selig- als auch zur Heiligsprechung schreibt das kanonische Recht je ein Wunder vor. Das erste Wunder muss sich nach dem Tod des oder der Kandidatin zugetragen haben, das zweite nach der Seligsprechung.

Das Wunder, das die Seligsprechung von Marguerite Bays ermöglichte, trug sich am Ostermontag 1940 zu. Ein jugendlicher Bergsteiger rief bei einem Kletterunfall auf dem Dent de Lys in den Berner Alpen die Mystikerin in einem Stoßgebet an. Daraufhin riss das Seil, das den 19-Jährigen an seine in die Tiefe stürzenden Bergkameraden band. Er blieb unverletzt, seine drei Mitwanderer starben. Der junge Mann, dessen Großeltern mit Marguerite Bays befreundet waren, wurde Priester.

Seligsprechungsprozess für spanische Märtyrer

Bei den weiteren drei Akten, die die Selig- und Heiligsprechungskongregation an diesem Dienstag vorstellte, handelt es sich um die Anerkennung des Martyriums von Maria del Carmen (bürgerlicher Name: Isabella Lacaba Andía) und ihren 13 Gefolginnen, die 1936 in Spanien wegen ihres Glaubens getötet wurden.

Auch hat Papst Franziskus den heroischen Tugendgrad von Anna Kaworek anerkannt. Sie ist die Mitbegründerin der Kongregation der Schwestern des Heiligen Erzengel Michael und ist im Biedrzychowice am 18. Juni 1872 geboren. Die Dienerin Gottes starb am 30. Dezember 1936 in Miejsce Piastowe (Polen); und ebenfalls anerkannt, sind die Tugendgrade von Maria Soledad Sanjurjo Santos (bürgerlicher Name: Maria Consolata), einer puertoricanischer Ordensschwester, die 1973 im Alter von 81 Jahren verstarb.

(vatican news/ökumenisches heiligenlexikon – gs/mg)

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15. Januar 2019, 13:41