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Vatikan: Todesstrafe auch nicht aus Selbstschutz gerechtfertigt

Der Vatikan hat seine Ablehnung der Todesstrafe bekräftigt. Diese sei auch als Form der Selbstverteidigung „nie gerechtfertigt“, sagte der vatikanische Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Richard Gallagher, bei einem internationalen Treffen von Justizministern am Mittwoch in Rom.

Er sehe diesbezüglich einen positiven Wandel: Die Ansicht, als letztes Mittel zum Schutz des Gemeinwohls sei die Todesstrafe legitim, habe in den vergangenen Jahren abgenommen, sagte Gallagher. Die Veranstaltung mit dem Titel „Un mondo senza pena di morte“ („Eine Welt ohne Todesstrafe“) wurde von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert.

Todesstrafe verbieten

„Der Anstieg der Länder, die die Todesstrafe verbieten, ist Zeichen der Entwicklung und des Bewusstseins, dass sie durch effektivere und weniger brutale Mittel ersetzt werden kann“, zitierte die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR den päpstlichen Außenbeauftragten. Die Todesstrafe verurteilte Gallagher als „unmenschlich und entwürdigend“. Gemäß dem katholischen Glauben müssten hingegen der Respekt für jeden einzelnen und das Gemeinwohl gefördert werden. Der Vatikan habe diese Position auch durch die jüngste Änderung des Katechismus verdeutlicht, so der Erzbischof.

Am kommenden Freitag findet unter dem Motto „Cities for Life“ zum 16. Mal ein von Sant'Egidio mitinitiierter weltweite Aktionstag gegen die Todesstrafe statt. In den vergangenen Jahren haben sich fast 2.000 Städte in 90 Ländern beteiligt, indem sie Kundgebungen abhielten und Bauwerke hell erleuchteten, Konferenzen und Lesungen veranstalteten, Schulprojekte durchführten oder Unterschriften sammelten.

(kna - mg)

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28. November 2018, 14:49