Kardinal Parolin letzte Woche in Paris mit dem griechischen Premier Tsipras Kardinal Parolin letzte Woche in Paris mit dem griechischen Premier Tsipras 

Vatikan verteidigt UNO-Migrationspakt

Zum Schutz der Menschenrechte muss man mit allen gutwilligen Menschen reden. Das hat der Regierungschef des Vatikans, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, am Donnerstagabend bekräftigt.

In einem Vortrag in Rom zeigte sich Parolin besorgt über „die wachsende Aversion gegen internationale Organisationen und gegen die multilaterale Diplomatie“. Diese Haltung bedeute „eine ernste Gefahr“ für den Menschenrechtsdialog.

„Möglichst breiten Austausch mit allen suchen“

Wörtlich sagte der Kardinal: „Der Heilige Stuhl hält es für fundamental, einen möglichst breiten Austausch mit allen Menschen guten Willens und allen Organisationen im menschenrechtlichen Bereich zu suchen.“ Der Heilige Stuhl hat unlängst ein bahnbrechendes Abkommen mit der Volksrepublik China geschlossen, dafür aber auch Kritik erfahren. Auf diesen Punkt ging Kardinal Parolin allerdings nicht ein.

Stattdessen bekräftigte er ausdrücklich die Unterstützung des Vatikans für Flüchtlings- und Migrationspakte der UNO. Es sei schmerzhaft zu sehen, „dass einige Länder sich aus dieser Debatte zurückziehen“, sagte er, ohne in die Einzelheiten zu gehen.

Für die Aufnahme und Integration von Migranten

In Marokko soll Anfang Dezember ein UNO-Migrationspakt geschlossen werden. Die USA, Österreich und Tschechien haben aber angekündigt, sie wollten den ausgehandelten Text nicht unterschreiben.

Beredt warb der engste Mitarbeiter von Papst Franziskus in seinem Vortrag vor der Ratzinger-Stiftung für die Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen. Allerdings dürften die Aufnahmeländer nicht überfordert werden; auch sei eine Integration der Neuankömmlinge wichtig.

(vatican news – sk)
 

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16. November 2018, 09:56