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Auch ein vollständiger Ablass: Portiunkula-Ablass in Assisi Auch ein vollständiger Ablass: Portiunkula-Ablass in Assisi 

Allerseelenablass: Für die Seelen im Fegefeuer

In mancher römischen Kirche findet man den Hinweis – oft versteckt wie beispielsweise in Sankt Peter. Dort sind auf den Kniebänken vor den Beichtstühlen kleine Zettel aufgebracht: Indulgentia plenaria – vollständiger Ablass. Was ist das? Und was ist der Allerseelenablass?

Claudia Kaminski - Vatikanstadt

In vielen Sprachen ist aufgeführt, was man tun muss, um ihn zu bekommen, denn jeder Gläubige, der die Basilika besucht, kann ihn erlangen. Die Hilfestellung geht so weit, dass auch die notwendigen Gebete: Glaubensbekenntnis, Vater Unser und Ave Maria gleich mehrsprachig abgedruckt sind. Nicht ohne Grund findet sich der Hinweis vor den Beichtstühlen – denn zu den bekannten Bedingungen gehören neben den dort abgedruckten Gebeten, auch ein Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters sowie die Beichte. Wer also den Zettel in Sankt Peter liest war zumindest schon in der Nähe der Beichte – und wenn er die Lossprechung bekommen hat, findet mit einigem Glück vielleicht auch gerade eine Heilige Messe am Josefs-Altar oder in der Apsis der Basilika statt. Damit wäre es ein Leichtes, die Bedingung der Heiligen Kommunion für den Ablass gleich mit zu erfüllen.

Entschlossene Abkehr von jeder Anhänglichkeit an Sünde


Das Schwierigste aber dürfte tatsächlich sein: der Ablass wird nur „vollkommen“ gewonnen, wenn mit der Beichte die entschlossene Abkehr von jeder Anhänglichkeit an irgendeine - auch lässliche - Sünde verknüpft ist. Aber wenn man sich da nicht sicher ist, dann ist noch nicht alles verloren: dann gilt er immerhin noch als Teil-Ablass.
Der Ablass selbst bedeutet dabei nicht die Vergebung der Sünden - das geschieht allein durch die personale Beichte und die Lossprechung des Priesters. Ein vollkommener Ablass vermag jedoch die zeitlichen Sündenstrafen zu tilgen. Unsere Sünden werden zwar in der Beichte vergeben, doch damit sind sie nicht aus der Welt und die zeitlichen Strafen, die sie mit sich bringen, werden nach katholischer Lehre im Fegefeuer abgebüßt. Diese Zeit soll der Ablass – vollkommen oder teilweise – verkürzen. Das geht allerdings auch durch geduldig ertragenes Leiden oder durchlittene Prüfungen sowie Wallfahrten und Pilgerreisen. 

Allerseelen-Ablass


Übrigens „lohnt“ es sich besonders mit Blick auf den Monat November darüber nachzudenken, ob man nicht die Bedingungen zur Erlangung von Ablässen erfüllen möchte. Möglich ist dies unter Erfüllung der obengenannten Bedingungen: 
Am Allerseelentag, 1. November, bzw. bereits ab 12 Uhr des Hochfestes Allerheiligen: Vollkommener Ablass bei Besuch einer Kirche sowie Gebet von Glaubensbekenntnis und Vater Unser.
Täglich vom 1. bis zum 8. November: Vollkommener Ablass für die Verstorbenen bei Friedhofsbesuch mit Gebet für die Verstorbenen. 
Die sarkamentale Beichte kann dabei für mehrere Ablässe gelten, jedoch ist täglich nur ein vollkommener Ablass möglich während mehrere Teil-Ablässe am Tag gewonnen werden können.

Die katholische Kirche ist sicher: die Verstorbenen danken es uns, denn Ablässe können wir nur für uns selbst oder aber für diejenigen erlangen, die Gott schon heimgerufen hat. Stellvertretend für Lebende können wir da leider nichts machen. 
 

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31. Oktober 2018, 11:41