Blick in die Synodenaula Blick in die Synodenaula 

Psst – ein Blick hinter die verschlossenen Türen der Synode

Jeden Tag wieder dieselbe Frage: Was besprechen die Synodenväter im Vatikan hinter verschlossenen Türen?

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Das erste Drittel der Synode, das dem Hören auf die Lebensrealität von jungen Leuten heute galt, ist um. Jetzt besprechen die Teilnehmer an der Bischofssynode den zweiten Teil des Grundlagenpapiers, also des sogenannten „Instrumentum laboris“. Darin geht es um eine vertiefte Analyse des Gelernten, um dann später, in einem dritten Schritt, zu konkreten Vorschlägen zu kommen.

Die Themen? Begleitung, Beichte, Totalitarismus...

Die Fragen, die sich die (ja doch, wir haben nochmal durchgezählt) 257 Synodenväter in der Aula und die anderen Teilnehmer stellen, lauten zum Beispiel: Welche Haltung braucht die Kirche, um junge Leute gut auf ihrem Weg zu begleiten? Und wie bringt sie dabei Realität, Normen und das Gewissen der jungen Leute unter einen Hut?

Eine junge Managerin aus der Slowakei, die zu den 49 (meist jugendlichen) Gästen der Synode zählt, konnte in der Synodenaula über die Wichtigkeit der geistlichen Begleitung junger Leute reden. Um dieses Thema ging es dann auch öfters in den Wortmeldungen von Synodenvätern; da wurde die Wichtigkeit der Beichte, der eucharistischen Anbetung und der neuen geistlichen Gemeinschaften betont, da riet jemand, die Kirche müsse in Jugendlichen Unruhe wecken, statt nur auf Fragen zu antworten. Weitere Wortbeiträge lobten das Glaubenszeugnis auch vieler junger Christen in Ländern, wo Christen unter Druck stehen oder gar verfolgt werden; vor einem „postmodernen Totalitarismus“ wurde gewarnt und daran erinnert, dass die Ehe von einem Mann und einer Frau geschlossen wird. Alles ein bisschen disparat; wer genau was gesagt hat, teilt der Vatikan nicht mit.

Wahl der Kommission zur Redaktion des Schlussdokuments

Wer es gerne etwas konkreter hätte: Es wurde auch gewählt. Für die Redaktion des Schlussdokuments der Synode, das dem Papst überreicht werden wird, konnte von jedem Kontinent ein Redakteur bestellt werden. Zu der Kommission wird, so das Ergebnis des Votums, Erzbischof Bruno Forte (Italien) für die Europäer gehören; er spielte schon beim früheren synodalen Weg zur Ehe- und Familienpastoral eine ähnliche Rolle.

Afrika wird von Kurienkardinal Peter Turkson (Ghana) vertreten, Amerika (als Einheit gedacht) vom mexikanischen Kardinal Carlos Aguiar Retes, Asien vom indischen Kardinal Oswald Gracias und Australien von Erzbischof Peter Andrew Comensoli. Die Herren werden aber nicht alleine texten müssen: Auch der Papst darf drei Personen in die Kommission schicken, und dazu kommen der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, der Generalrelator und die Sondersekretäre. 

Franziskus hat inzwischen den ukrainischen Großerzbischof von Kiew, Sviatoslav Schewtschuk, als eines der Mitglieder der Kommission benannt.

(vatican news)

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10. Oktober 2018, 11:40