Papst Franziskus am 21.06.2018 im Ökumenischen Zentrum in Genf Papst Franziskus am 21.06.2018 im Ökumenischen Zentrum in Genf 

Kirchenübergreifende Arbeits-Gruppe würdigt positive Entwickungen in Ökumene

Einen „neuen Schwung“ in den ökumenischen Beziehungen zwischen katholischer Kirche und dem Weltkirchenrat würdigt die Gemeinsame Arbeitsgruppe (JWG) der beiden Institutionen. Sie äußerte sich in einem Statement zu Ende ihrer Vollversammlung, die seit Montag in Ottmaring bei Augsburg tagte.

Von Vatikanseite aus nahm der Sekretär des Päpstlichen Einheitsrates, Bischof Brian Farrell, an den Sitzungen im Augsburger Zentrum der Fokolarbewegung teil.

Im Mittelpunkt des Treffens seien die Beratungen über zwei Dokumente zur ökumenischen Zusammenarbeit bei Friedensstiftung und Migrationsfragen gestanden, hieß es in der Pressemitteilung. Einig seien sich die Teilnehmer darin gewesen, dass die ökumenischen Beziehungen insgesamt deutlich an Triebkraft gewonnen hätten. Dies hätten insbesondere das gemeinsame Begehen des 500. Jahrestages der Reformation im Jahr 2017 sowie der Besuch des Papstes am Sitz des Weltkirchenrates in Genf gezeigt.

Diese Analyse sei auch durch die Illustrierung gemeinsamer Ansätze auf praktischer Arbeitsebene bestätigt worden, hieß es weiter. Die dabei berührten Themen schlössen den interkonfessionellen Dialog zu moralischen und doktrinären Fragen, Mission, Erziehung und Interreligiösen Dialog ein. Wachsende Zusammenarbeit wurde auch in den Bereichen Klimawandel, Einsatz für Friedensstiftung, Migration und Jugend hervorgehoben.

Gemeinsame Wirkungsfelder: Friedensstiftung und Migration

 

Großen Raum hätte außerdem die Arbeit an zwei Dokumenten eingenommen: Friedensstiftung in Situationen von Konflikt und Gewalt sowie Migration eingenommen. Dabei sei herausgearbeitet worden, dass Christen eine tragende Rolle bei der Friedensvermittlung zukomme. Diese Mission schließe ein Bekenntnis zu ökumenischem, interreligiösem und interkulturellem Dialog ein, ebenso wie zu Kooperation für Gerechtigkeit und Frieden. Der Text stelle auch praktische Handlungsempfehlungen für die Kirchen auf diesem Feld bereit.

Migration, so wird in Bezug auf das zweite zentrale Dokument betont, sei eines der „hervorstechendsten Phänomene“ unserer Zeit. Die Gemeinsame Arbeitsgruppe habe in dem Text darauf hinweisen wollen, dass die Fürsorge für Migranten, und insbesondere für Flüchtlinge, eine allen Kirchen gemeinsame christliche Pflicht sei. Darüber hinaus stärke die Zusammenarbeit in dieser Frage das „gemeinsame Zeugnis der Kirchen in einer tief gespaltenen Welt. Migranten und Flüchtlinge stellten für unsere Gesellschaften und Kirchen „gleichzeitig eine Herausforderung und eine Gelegenheit dar“.

Fremdenhass und neuer nationaler Populismus seien auch das Thema einer in Kürze stattfindenden großen internationalen Tagung, heißt es weiter. Diese findet vom 18. bis 20. September in Rom statt und wird durch das Vatikandikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und den Weltkirchenrat, in Zusammenarbeit mit dem päpstlichen Einheitsrat, organisiert.

(vatican news - cs)

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07. September 2018, 14:56