Donald Trumps Vize: Mike Pence Donald Trumps Vize: Mike Pence 

Vatikan/USA: Telefonat in Sachen Nicaragua

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat angesichts der bedrohlichen Lage in Nicaragua mit Mike Pence, dem Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten gesprochen. Das Telefonat fand am Freitagnachmittag statt, bestätigte der vatikanische Pressesaal auf Nachfrage von Journalisten.

Pence würdigte den Einsatz der katholischen Kirche und die Aufrufe des Papstes zur Vermittlung und zum nationalen Dialog in Nicaragua, teilte das Büro des Vizepräsidenten mit. Angehörige der Kirche in dem mittelamerikanischen Land hätten auch persönliche Opfer gebracht in ihren Bemühungen, Menschenrechte, Religionsfreiheit und Dialog voranzubringen, habe Pence in dem Telefonat mit Kardinal Parolin lobend hervorgestrichen. Der US-Vizepräsident und der Kardinal seien sich einig gewesen im Verurteilen der Gewalt, die Hunderte von Menschenleben gefordert haben und sich zunehmend gegen die Kirche richteten. Sie bekräftigten ihre Unterstützung für die Bischofskonferenz von Nicaragua, die für Menschenrechte, Demokratie und der Freiheit eintrete.

Nicaraguas Präsident Daniel Ortega, der vor Jahrzehnten als Linkspolitiker des kleinen mittelamerikanischen Landes angetreten war, hatte zuletzt die Vereinigten Staaten heftig kritisiert. Er warf der US-Außenpolitik Expansionismus und Unterdrückung vor und sagte, Washington dämonisiere und destabilisiere Länder, die sich anders verhielten als von den USA gewünscht.

Nicaragua leidet seit fast vier Monaten unter einer politischen Krise, die wegen einer geplanten Sozialreform begonnen hatte. Die Regierung unter dem autoritären Präsidenten Ortega zog die Pläne zurück, doch sie erwiesen sich dennoch als Auslöser massiver Proteste der Bevölkerung gegen den Präsidenten und seine Frau, die Vizepräsidentin.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind bisher mindestens 450 Menschen ums Leben gekommen, viele von ihnen Studierende. Die Regierung spricht von 197 Toten. Die katholische Kirche in Nicaragua will an ihrer Bereitschaft festhalten, als Vermittlerin in dem Konflikt aufzutreten. 

(Vatican News – gs)

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12. August 2018, 10:38