Schulklasse in Indien Schulklasse in Indien 

Vatikan: Eltern haben das Recht, Kinder zu erziehen

Vatikan-Erzbischof Ivan Jurkovič sprach vor dem Menschenrechtsrat in Genf in der Sitzung über das Recht auf Bildung. Er erinnerte an das Recht von Eltern, Schulen gemäß ihren Wertvorstellungen aussuchen zu dürfen.

Der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf betonte in seiner Rede das unveräußerliche Recht jedes Menschen auf Bildung - zu seinem eigenen Wohl und zum Wohl der Gesellschaft, der er angehöre.

Die UNO-Agenda 2030 fordere die Regierungen auf, angemessene finanzielle Mittel bereitzustellen, damit alle Menschen „lebenslanges Lernen haben, das ihnen hilft, die Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, die sie brauchen, um Chancen zu nutzen und sich voll an der Gesellschaft zu beteiligen“. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass niemand auf der Strecke bleibe auf dem Weg zu einer integralen menschlichen Entwicklung.

„Gegen ideologische Kolonisierung“

Die internationale Gemeinschaft möge ihrerseits die Gelegenheit nicht verpassen, sich solidarisch zu zeigen, indem sie die Bemühungen jener Länder unterstütze, die um dieses Recht für ihre Einwohner kämpften, so der Vatikandiplomat. Weiter betonte er, dass in einer globalisierten Welt Bildung die „Grammatik des Dialogs“ praktizieren müsse, welche die Begegnung und Wertschätzung der kulturellen und religiösen Vielfalt bilde. Gleichzeitig wandte sich Jurkovič gegen eine „ideologische Kolonisierung“, die Vorstellungen vermittle die mit der Weisheit der Völker und Religionen kollidiere.

Recht auf Erziehung liegt bei den Eltern

 

Aus der Perspektive der Entwicklung sozialer Gruppen in historischen Prozessen in ihrem je eignen kulturellen Kontext müsse auch anerkannt werden, dass das unveräußerliche Recht auf Erziehung bei den Eltern liege. Dazu gehöre dann auch die Möglichkeit für Familien, Schulen auszuwählen, die ihre Grundwerte besser widerspiegelten.

Der Erzbischof betonte, dass das Recht auf Bildung Jungen und Mädchen, den Bürgern von morgen, eine Teilnahme am Reichtum des kulturellen Erbes ihrer Gesellschaft ermögliche und eine Vorbereitung auf den Dialog in einer immer mehr vernetzten Welt bedeute. Auf diese Weise könnten sie zu Akteuren des Friedens und der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung werden. 

Jurkovič erinnerte zudem an das Engagement der katholischen Kirche in mehr als 200.000 Schulen und mehr als tausend Universitäten weltweit.

(vatican news - ck)

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20. Juni 2018, 13:57