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Erzbischof Paglia: „Weh dem, der die Realität verzerrt“

In Italien haben die rechte „Lega“ von Matteo Salvini und die eher linke Bewegung „Fünf Sterne“ an diesem Wochenende die Regierung übernommen. Vatikan-Erzbischof Vincenzo Paglia mahnt in einem Interview zur Aufnahme von Migranten.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„In der christlichen Tradition ist es ein kategorischer Imperativ, jeden aufzunehmen, der vor Krieg und dramatischen Umständen flüchtet“, sagte Paglia in einem Interview mit der Tageszeitung „La Repubblica“.

Er erinnerte an die mehr als 25 Millionen Emigranten, die Italien im Lauf von etwa hundert Jahren „auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung“ verlassen haben. „Weh dem, der die Realität verzerrt und den Eindruck von Unsicherheit schürt, die angeblich durch Einwanderer verursacht wird!“

Natürlich müsse man Einwanderung „steuern“, aber doch bitte „ohne Abschottung“, so Paglia. Das Zustandekommen einer Regierung nach Wochen des Tauziehens nannte er „eine gute Nachricht“. Gleichzeitig mahnte er zu großer Sorgfalt bei der Gesetzgebung. „Welches Gesetz auch immer man schreibt: Man braucht dafür tiefe kulturelle Kenntnisse und genaues Wissen um die Sachverhalte.“

(vatican news)
 

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04. Juni 2018, 16:11