Jugendliche aus aller Welt sind nach Rom gekommen, um über Reformen zu diskutieren Jugendliche aus aller Welt sind nach Rom gekommen, um über Reformen zu diskutieren 

Jugend-Vorsynode: Offener Austausch und große Unterschiede

Die österreichische Delegierte Eva Wimmer wünscht sich jugendliche Synoden-Teilnehmer im Herbst. Auf jeden teilnehmenden Bischof solle ein Jugendlicher kommen, so die Forderung von ihr und weiteren Jugendlichen.

Auch in der katholischen Kirche gibt es „keine universale Meinung für alle, erst recht nicht bei sogenannten Jugendthemen“: Diese Erfahrung hat die österreichische Jugenddelegierte Eva Wimmer bei der in dieser Woche laufenden Vorsynode im Vatikan gemacht. „Jugendliche aus Indien haben andere Themen und Bedürfnisse als in Österreich“, so die 20-Jährige am Donnerstag gegenüber „Kathpress“. Trotz kultureller, religiöser oder sprachlicher Unterschiede und auch inhaltlicher Differenzen herrsche in den insgesamt 20 Kleingruppen eine „positive Atmosphäre des Zuhörens und Verstehens“, so der Eindruck der Oberösterreicherin. 

Wimmer nimmt noch bis Sonntag mit 300 weiteren Jugendlichen aus aller Welt am Vortreffen zur Weltbischofssynode ein, die sich vom 3. bis 28. Oktober dem Thema „Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“ widmen wird. 

Seit Montagmittag sprechen die Gruppen anhand vorgegebener Leitfragen über die Themen Lebenswelt, Kirche und persönliche Lebensentscheidungen. Daraus trugen sie Stichworte für das Abschlussdokument der Vorsynode zusammen. Über Facebook-Gruppen beteiligen sich auch weltweit insgesamt rund 14.000 Jugendliche - darunter 1.374 aus dem deutschsprachigen Raum - an den Diskussionen. Die Ergebnisse werden Papst Franziskus am Palmsonntag überreicht und dienen als Diskussionsgrundlage der Bischofsberatungen im Herbst. 

Bewusst wurden zur Vorsynode auch kritische sowie nichtkatholische Jugendliche eingeladen, unter ihnen Atheisten, Buddhisten und Muslime. Die Perspektive dieser Teilnehmer auf die Kirche und der Austausch mit ihnen sei „besonders wertvoll“, so Eva Wimmer. Als besonders bewegend habe sie auch die Berichte von Jugendlichen aus Ländern erlebt, in denen Christen verfolgt werden. „Das berührt mich sehr und zeigt mir, wie gut es mir geht“, so die 20-jährige Theologiestudentin. 

Wimmer wünscht sich mehr Mut zu einer „jugendlichen Kirche“. Dazu gehöre zum Beispiel die Befragung junger Menschen zu Themen, die über typische Jugendthemen hinausgehen. Bei der Bischofssynode im Herbst sei zudem eine noch stärkere Einbindung von Jugendlichen als bisher geplant, so der Wunsch der Österreich-Delegierten. Entsprechend habe ihre Arbeitsgruppe gefordert, es solle bei der Synode „für jeden Bischof einen jugendlichen Teilnehmer“ geben. Bisher ist vorgesehen, dass nur 20 junge Teilnehmer bei der Synode im Herbst dabei sein können - und das mit Rede-, aber ohne Stimmrecht.

Sie hoffe darauf, dass die Vorsynoden-Stimmung sowie die vielen Eindrücke und Ideen auch auf Österreich übergreifen könnten, so die frühere ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich. „Vielleicht können wir einen Austausch wie bei der Vorsynode zwischen den verschiedenen Verbänden, Bewegungen und Vereinen schaffen.”

(KAP – nv)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

23. März 2018, 10:46