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Vatikan: Missbrauchsermittlungen in Chile beendet

Der vom Papst nach Chile entsandte vatikanische Sonderermittler, Erzbischof Charles Scicluna, hat seine Ermittlungen zu Vertuschungsvorwürfen in Missbrauchsfällen gegen Bischof Juan Barros abgeschlossen.

Erzbischof Scicluna wird das südamerikanische Land am Donnerstag (Ortszeit) verlassen. Das bestätigte der Sprecher der chilenischen Bischofskonferenz, Jaime Coiro, laut einem Bericht des TV-Senders T13. Zum Abschluss der Gespräche sei Scicluna mit dem chilenischen Kardinal Ricardo Ezzati zusammengetroffen. In Kürze werde Scicluna dem Papst seinen Bericht übergeben, erklärte Coiro, ohne einen konkreten Termin zu nennen.

Scicluna war von Papst Franziskus in die USA und nach Chile geschickt worden, um dort mit Opfern sexuellen Missbrauchs zu sprechen. Insbesondere ging es um die Frage, ob Bischof Barros, ein früherer Schützling des Missbrauchstäters und Priesters Fernando Karadima, von dessen Taten gewusst und sie verschwiegen hat.

Auf dem Hinflug nach Chile hatte sich Erzbischof Scicluna in den USA mit einem der Opfer getroffen. Dieses hatte Medienberichten zufolge bereits 2015 Hinweise auf Barros’ Mitwisserschaft an den Papst übergeben lassen. Während seines Aufenthaltes musste sich der aus Malta stammende Scicluna einer Gallenblasenoperation unterziehen, konnte aber nach wenigen Tagen seine Arbeit wieder aufnehmen. In der Zwischenzeit hatte der spanische Geistliche Jordi Bertomeu, der zur Delegation Sciclunas gehörte, die Gespräche weitergeführt. Neben Missbrauchsopfern traf er dabei auch Bischof Barros.

(kap – mg)

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01. Februar 2018, 12:14