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Vatikan nimmt peruanischer Laienbewegung die Zügel aus der Hand

Nach finanziellen Unregelmäßigkeiten und Missbrauchsvorwürfen in der peruanischen Laienbewegung „Sodalitium Christianae Vitae“ hat der Vatikan an diesem Mittwoch eine kommissarische Verwaltung der Bewegung entschieden.

Der Bischof von Jeríco in Kolumbien, Noel Antonio Londono Buitrago, werde sich fortan als Apostolischer Kommissar um die Belange von „Sodalitium Christianae Vitae“ kümmern, gab die vatikanische Ordenskongregation nur wenige Tage vor der Reise des Papstes nach Peru bekannt.

Nach einer genauen Analyse der Sachlage habe das Dikasterium eine kommissarische Verwaltung in die Wege geleitet, erklärt die Ordenskongregation ihr Vorgehen. Papst Franziskus verfolge die inneren Vorgänge, die Ausbildungssituation und finanzielle Aspekte der Gemeinschaft seit Jahren „mit Sorge“. Die Vatikanerklärung erwähnt in diesem Kontext auch das jüngste Vorgehen der peruanischen Justiz gegen den Gründer der Bewegung, Luis Fernando Figari. Gegen ihn waren nach Missbrauchsvorwürfen in Peru Untersuchungen eingeleitet worden.

Dass es bei „Sodalitium Christianae Vitae“ zu sexuellem Missbrauch an minderjährigen und erwachsenen Mitgliedern gekommen war, war schon vor Monaten bekannt geworden. Die vatikanische Ordenskongregation hatte Figari nach den Vorwürfen den Kontakt zu der Gemeinschaft verboten.

„Sodalitium Christianae Vitae“ wurde 1971 in Peru gegründet und 1997 von Papst Johannes Paul II. als Gemeinschaft apostolischen Lebens anerkannt. Bis 2010 war Figari Leiter der Organisation, gab diese aber aus gesundheitlichen Gründen auf, wie es hieß. Eine Apostolische Visitation unter der Leitung von Bischof Pablo Urcey, Prälat der Territorialprälatur Chota in Nordperu, begann im April 2015.

(vatican news – pr)

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10. Januar 2018, 15:45