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Hl. Heinrich II., Kaiser

Hl. Heinrich II., Krönung, 1002-1014 Hl. Heinrich II., Krönung, 1002-1014 

Heinrich wurde 973 als Sohn des Herzogs von Bayern in Bamberg geboren. Sein Leben bleibt unverständlich, wenn man nicht von der zutiefst christlichen Erziehung ausgeht, die er schon in jungen Jahren genoss.
Heinrich wurde von den Hildesheimer Mönchen erzogen und später in Regensburg dem heiligen Bischof Wolfgang anvertraut. Nach dem Tod seines Vaters wurde er Herzog von Bayern, 1002 König des Ostfrankenreiches, zwei Jahre später auch König von Italien. Sein Bruder Bruno kehrte dem Hofleben den Rücken, um Bischof von Augsburg zu werden. Eine Schwester wurde Nonne, die andere heiratete den späteren heiligen Stefan von Ungarn. 1014 krönte Papst Benedikt VIII. Heinrich zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs.

Die Verbindung mit Cluny

Bedeutend ist vor allem Heinrichs Beitrag zur geistlichen Reform, die in der Abtei Cluny ihren Ursprung hatte. Diese Reform betraf nicht nur das Klosterleben, sondern die ganze Kirche: Sie trug zum Kampf gegen die Simonie bei – dem Kauf von kirchlichen Ämtern – und dazu, dass der Priesterzölibat wieder in den Mittelpunkt gerückt wurde.
Einer der Berater Heinrichs II. war der hl. Odilo, Abt von Cluny, dessen Reform Heinrich unterstützen wollte. 1022 stand Heinrich zusammen mit dem Papst dem Konzil von Pavia vor, das das Konkubinat der Priester verdammte und den Verlust von Kirchenvermögen durch Güterentfremdung wegen erbberechtigter Priesterkinder beklagte. Zu Heinrichs Initiativen gehören auch die Wiederherstellung von Bischofssitzen, die Gründung der Diözese Bamberg und der Bau des Bamberger Doms, wo er mit seiner ebenfalls heiliggesprochenen Frau begraben ist. Sein Interesse für liturgisch-kirchliche Aspekte schlug sich in der Entscheidung nieder, das gebetete Glaubensbekenntnis in die Sonntagsmesse einzuführen.

Die politischen Entscheidungen

Heinrich war ein Herrscher der starken Entscheidungen. Zuerst stärkte er sein Reich, indem er gegen rebellische Fürsten vorging. Im Kampf gegen Herzog Boleslav, der es auf den polnischen Thron abgesehen hatte, verband er sich mit slawischen Völkerstämmen, musste am Ende aber Polens Unabhängigkeit anerkennen. Für dieses Bündnis mit nicht-christlichen Völkern erntete er bittere Kritik.

Die Liebe zur hl. Kunigunde

Die tiefe Verbundenheit zu seiner Frau – der hl. Kunigunde – prägte sein ganzes Leben. Die Ehe der beiden blieb kinderlos: einige glaubten an eine gewollte Wahl der Keuschheit, andere wieder meinten, in der Unfruchtbarkeit Kunigundes die Ursache zu erkennen. Anders als im Hochmittelalter üblich, weigerte sich Heinrich, seine Frau zu verstoßen. Eine Entscheidung, die seinen Ruf der Heiligkeit stärkte, obwohl sie eigentlich nur dem Brauchtum seiner Vorfahren entsprach: die Ottonen waren streng monogam, hatten keine außerehelichen Kinder und verstießen ihre Frauen auch nicht. 1146 wurde Heinrich II. von Papst Eugen III. heiliggesprochen.