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Hl. Aquila und Prisca, Glaubensboten

Hl. Aquila und Prisca Hl. Aquila und Prisca  (© BAV Vat. gr. 1613, f. 396)

Ein Leben lang zusammen, immer in Bewegung, den Blick fest auf Christus gerichtet. Die Lebendigkeit des Zeugnisses der Glaubensboten Aquila und Priszilla (oder Priska) ist beeindruckend. Das Wenige, was wir über sie wissen, stammt aus der Apostelgeschichte und aus den Briefen des Apostels Paulus. Aquila war ein in der Region Pontos – der heutigen Türkei – geborener Jude. In Rom lernte er seine spätere Frau kennen: die Römerin Priska. Zusammen arbeiteten sie als Zeltmacher, zusammen bekehrten sie sich zum Christentum. Aber ihr Aufenthalt in der Ewigen Stadt war nicht von Dauer: im Jahr 49 erließ Kaiser Claudius ein Edikt, mit dem er alle Juden, die Anhänger Christi waren, der Stadt verwies.

Die Freundschaft mit Paulus

Die Eheleute zogen nach Korinth, eine kosmopolitische Stadt, in der der Kult der Göttin Aphrodite blühte. Dort nahmen sie Paulus in ihr Haus auf, der bei seiner zweiten Missionsreise in die Stadt kam; bekehrten sich zum Christentum und begleiteten ihn bei seiner Rückreise nach Ephesus.

In Lebensgefahr

In Ephesus, wo Paulus zwei Jahre lang blieb und eine Gemeinde gründete, ließen sie sich nieder. Sie wirkten als Missionare, und ihr Haus wurde schon bald zum Bezugspunkt der neuen Gemeinde, die sich hier versammelte, um das Wort Gottes zu hören und die Eucharistie zu feiern. Dort unterrichteten sie auch den jüdischen Johannesjünger Apollos, einen späteren Mitarbeiter des Paulus. Im Römerbrief bezeichnet der Apostel die Eheleute nicht nur als seine Freunde und Mitarbeiter, sondern auch als jene, die „für mein Leben ihren Hals hingehalten haben“.

Zeugen einer ehelichen Liebe, die im Evangelium verwurzelt ist

Als das kaiserliche Edikt zur Judenvertreibung aufgehoben wurde, kehrten Aquila und Priska nach Rom zurück, dem Zeugnis für den Auferstandenen immer noch treu. Über ihren Tod weiß man nichts Genaues; einige glauben Priszilla in jener Priska wiederzuerkennen, die als erste Frau das Martyrium durch Enthauptung erlitt und in der Kirche „Santa Prisca“ auf dem Aventin verehrt wird; andere in der Priszilla, nach der die römischen Priscilla-Katakomben benannt sind.