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Hl. Agatha, Jungfrau und Märtyrerin von Catania

Hl. Agatha, Giovanni di Paolo Hl. Agatha, Giovanni di Paolo  (© MET)

Agatha wirkte im 3. Jahrhundert in Sizilien und zwar zwischen den Städten Catania und Palermo. Beide Städte beanspruchen, den Geburtsort der Heiligen zu sein. Höchstwahrscheinlich ist sie im Jahr 235 geboren. Ihre Eltern waren adelige und reiche Bürger. Noch in jungen Jahren verspürte sie die Berufung Gottes und trug deshalb einen roten Schleier als Zeichen einer „geweihten Jungfrau“. Sie wurde auch als „Diakonin“ beschrieben, die im Dienste der christlichen Gemeinde stand. Im Jahre 250 fiel sie dem Edikt des Kaisers Decius zum Opfer, der die Verfolgung aller Christen befahl. Gleichzeitig wies Agatha die Brautwerbung des Statthalters Quintianus zurück; dieser nutzte den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung.

Von der Flucht zum Martyrium

Agatha flüchtete nach Palermo, wurde aber aufgefunden und zurück nach Catania gebracht. Sie verweigerte Quintianus seine Forderung, ihren Glauben abzulegen. Daraufhin ließ er sie verhaften und ins Bordell der Aphrodisia bringen, damit sie zur Unzucht verführt werden sollte. Diese jedoch versuchte das erst gar nicht, der Statthalter veranlasste Verhöre, Folter und sadistische Qualen.

Agatha wurde mit den Händen an einen Balken gehängt, ihre Brüste mit einer Zange zerrissen und mit einer Fackel gebrannt und schließlich abgeschnitten. In der Nacht erschien ihr dann Petrus im Kerker mit heilendem Balsam, aber sie wies die Erquickung zurück. Tags darauf verweigerte sie nochmals, ihren Glauben zu leugnen. Der Statthalter ließ sie auf spitze Scherben und glühende Kohlen gehen. Sie durfte nur ihren roten Schleier tragen.

Der Tod Agathas erschüttert Catania

Während dieser Folter erschütterte die Erde in der Stadt Catania so sehr, dass das Volk Quintianus bedrohte, bis der von Agatha abließ und sie ins Gefängnis warf, wo sie starb. Das war am 5. Februar 251. Ein von hellem Licht strahlender Jüngling erschien und legte eine Marmortafel in den Sarkophag mit der Aufschrift: Ein heiliger und freiwilliger Geist, belohnt von Gott, Rettung für das Land. Quintianus wurde daraufhin von einem Pferd getreten und starb.

Das Lava-Wunder

Am ersten Jahrestag von Agathas Tod wurde der die Stadt Catania bedrohende Lavastrom des Ätna abgelenkt durch die aus dem Grab sich erhebende Marmortafel, nach anderer Überlieferung durch ihren Seidenschleier, den man dem Lavastrom entgegentrug. Die Überlieferung berichtet, dass der Schleier aus ihrem Grab mehrfach bei Prozessionen vom Wind davongetragen wurde und so den Ausbruch des nahe gelegenen Ätna ankündigte. Ihre Gebeine sind im Dom von Catania aufbewahrt, dort ist auch der Schleier, der den Lavastrom aufhielt. Dort befindet sich auch eine vergoldete und mit vielen Juwelen besetzte Silberbüste mit einer Krone, die Richard Löwenherz gestiftet hat.