Tageslesung
Tageslesung
Lesung aus dem Buch Sacharja
Sach 2, 14-17
Juble und freue dich, Tochter Zion; denn siehe, ich komme und wohne in deiner Mitte - Spruch des Herrn.
An jenem Tag werden sich viele Völker dem Herrn anschließen, und sie werden mein Volk sein, und ich werde in deiner Mitte wohnen. Dann wirst du erkennen, dass der Herr der Heere mich zu dir gesandt hat.
Der Herr aber wird Juda in Besitz nehmen; es wird sein Anteil im Heiligen Land sein. Und er wird Jerusalem wieder auserwählen.
Alle Welt schweige in der Gegenwart des Herrn. Denn er tritt hervor aus seiner heiligen Wohnung.
Evangelium vom Tag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 19, 1-10
In jener Zeit
kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt.
Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.
Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.
Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.
Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.
Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.
Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.
Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.
Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.
Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Worte des heiligen Vaters
Jesus war so: zuerst die Menschen, den Menschen dienen, den Menschen helfen, die Menschen lehren, die Menschen heilen. Er war für die Menschen da. Er hatte nicht einmal Zeit zu essen. Seine Angehörigen […] kommen zu dem Ort, wo Jesus predigt, und lassen ihn rufen. Ihm wird gesagt: „Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich“ (V. 32). Er antwortet: „Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?“ Und er blickt auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsitzen und zuhören, und sagt: „Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter“ (V. 33-35). Jesus hat eine neue Familie gebildet, die nicht mehr auf natürlichen Banden beruht, sondern auf dem Glauben an ihn, auf seiner Liebe, die uns aufnimmt und uns untereinander im Heiligen Geist vereint. Alle, die das Wort Jesu annehmen, sind Kinder Gottes und Brüder und Schwestern untereinander. Das Wort Jesu anzunehmen macht uns zu Geschwistern, es macht uns zur Familie Jesu. […] Jene Antwort Jesu ist kein Mangel an Respekt seiner Mutter und seinen Angehörigen gegenüber. Sie ist vielmehr die größte Anerkennung für Maria, denn gerade sie ist die vollkommene Jüngerin, die in allem den Willen Gottes befolgt hat. Möge uns die Jungfrau und Mutter helfen, immer in Gemeinschaft mit Jesus zu leben, indem wir das Wirken des Heiligen Geistes erkennen, der in ihm und in der Kirche wirkt und die Welt zu neuem Leben erweckt. (Angelus, 10. Juni 2018)