Tageslesung
Tageslesung
Lesung aus dem Buch der Weisheit
Weish 1, 1-7
Liebt Gerechtigkeit, ihr Herrscher der Erde, denkt in Frömmigkeit an den Herrn, sucht ihn mit reinem Herzen!
Denn er lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, und zeigt sich denen, die ihm nicht misstrauen.
Verkehrte Gedanken trennen von Gott; wird seine Macht herausgefordert, dann weist sie die Toren zurück.
In eine Seele, die auf Böses sinnt, kehrt die Weisheit nicht ein, noch wohnt sie in einem Leib, der sich der Sünde hingibt.
Denn der heilige Geist, der Lehrmeister, flieht vor der Falschheit, er entfernt sich von unverständigen Gedanken und wird verscheucht, wenn Unrecht naht.
Die Weisheit ist ein menschenfreundlicher Geist, doch lässt sie die Reden des Lästerers nicht straflos; denn Gott ist Zeuge seiner heimlichen Gedanken, untrüglich durchschaut er sein Herz und hört seine Worte.
Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis, und er, der alles zusammenhält, kennt jeden Laut.
Evangelium vom Tag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 17, 1-6
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Es ist unvermeidlich, dass Verführungen kommen. Aber wehe dem, der sie verschuldet.
Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer werfen, als dass er einen von diesen Kleinen zum Bösen verführt.
Seht euch vor!
Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm.
Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben.
Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben!
Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.
Worte des heiligen Vaters
Wenn keine christliche Konsequenz gegeben ist und man inkonsequent lebt, wird man zum Ärgernis. Und die Christen, die nicht kohärent sind, sind ein Ärgernis. Wenn du – stellen wir uns das einmal vor! – vor einem Atheisten stehst, der dir sagt, dass er nicht an Gott glaubt: dann kannst du ihm eine ganze Bibliothek vorlesen, in der es heißt, dass es Gott gibt, du kannst auch beweisen, dass es Gott gibt – und er wird keinen Glauben haben. Wenn du aber vor diesem Atheisten das Zeugnis eines kohärenten christlichen Lebens ablegst, wird etwas in seinem Herzen zu arbeiten beginnen. Es wird gerade dein Zeugnis sein, das ihn in Unruhe versetzt, eine Unruhe, an der der Heilige Geist arbeitet. Das ist eine Gnade, um die wir alle, die ganze Kirche, bitten müssen: „Herr, lass uns kohärent sein!“ Wir sind alle Sünder, wir alle. Aber wir sind alle fähig, um Vergebung zu bitten. Und Er wird nie müde, zu vergeben! Die Demut aufbringen und um Vergebung bitten: „Herr, ich war da nicht kohärent. Vergib mir!“ Im Leben mit christlicher Kohärenz vorangehen, mit dem Zeugnis dessen, der an Jesus Christus glaubt, der weiß, dass er ein Sünder ist, der aber den Mut hat, um Vergebung zu bitten, wenn er einen Fehler macht, und der so viel Angst davor hat, Ärgernis zu geben. Der Herr schenke uns allen diese Gnade. (Frühmesse in Santa Marta, 27. Februar 2014)